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und einen behelmten Landsknechtkopf enthält. Eine Schmuckkassette, außen
und innen mit besonders reicher Eisenätzung und mit teils durchbrochenen und
gravierten, teils getriebenen vergoldeten Auflagen aus Kupfer geziert, aus der
Mitte des XVI. Jahrhunderts. Aus der gleichen Zeit stammend: eine große
Kasse mit auch technisch interessanter Arbeit durch das reiche sichtbare
Gesperre, bei welchen sechsundzwanzig nach allen Seiten ausgehende Riegel
bei einer Schlüsselumdrehung gleichzeitig schließen. Bei diesem Stück ist
der reiche Mechanismus auch absichtlich fast ganz bloßgelegt, da er für sich
schon ein Ornament bildet, so daß nur einzelne Knotenpunkte durch kleine
Deckplatten mit durchbrochenem und gravierten Ornament und Halbtiguren
geziert sind.
Eine zweite große Kasse zeigte die Anwendung einer vollständigen
Deckplatte mit reicher Durchbrucharbeit und feiner Meißelung. Eine seltsame
steirische Altarglocke in Form eines kurzen Zylinders, der ringsherum durch-
brochenes und gemeißeltes Ornament, oben das Monogramm Christi und
unten eine Rosette in gleicher Technik enthält und auf drei, die ganze Höhe
hinaufreichenden, zierlich ausgeschnittenen Strebefüßen ruht und ein
besonders reich geschmiedeter 208 Zentimeter hoher Kirchenleuchter für
28 Kerzen, dessen Grundform wohl von der Cypresse abgeleitet ist, müssen
noch genannt werden. Letzterer stammt von der durch Erzherzogin Maria
von Bayern im Jahre 1590 erbauten Filialkirche St. Johann und Paul bei
Graz, muß aber von anderswo dorthin übertragen worden sein, da er noch
Formen der Frührenaissance aufweist. Weiter seien noch genannt Tür-
schlösser, Türklopfer und -beschläge, Pfannenständer, Wandleuchter und
verschiedene Gitter.
Die Waffen und Rüstungen reihten sich den vorgenannten Schmiede-
eisenarbeiten in einer gesonderten Gruppe an, und zwar so, daß drei
hervorragende von dem Beginn, der Mitte und aus dem Ende des
XVI. Jahrhunderts stammende Rüstungen mit drei Waffengruppen wechsel-
ten. welch letztere der Zeit nach zu den nebenstehenden Harnischen
und zu den Herrschern stimmten, von deren Originalbildnissen sie bekrönt
wurden".
Weitere Rüstungen waren unter den Zunftfahnen als dekorativ ver-
bindende Objekte aufgestellt, und zwar zwischen den fünf Schaukasten
des steiermärkischen Landesarchivs, welche das steirische Handwerker-
recht und zünftisches Leben aus nahezu fünf Jahrhunderten, vom XIII. Jahr-
hundert angefangen, darstellten. I-Iiezu gehörte noch an der Mitte der
gegenüberliegenden Wand ein Schaukasten mit steirischen Handwerks-
siegeln des XVI. bis XIX. Jahrhunderts". An dessen beiden Seiten befanden
sich reichgezierte steirische Richterschwerter, Freiungszeichen und zwei auf
hohe Schaugestelle aufgebaute, imposant wirkende Gruppen von Zunfttruhen,
-kassen und -humpen aus dem XVII. bis XIX. Jahrhundert. Ein Schrank
' Siehe Handbuch der Ausstellung, Seite 70 bis 72.
"' Siehe Handbuch der Ausstellung, Seite an bis 44.