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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 11)

„Wer uns Hafner will verachten 
der thue dieses Bild betrachten 
Auch seynd die Hafner Ehren werth 
sie machen Gfaß von freier Erd" 
„H. Johann Kizberger Zech-Meister" 
„F. Ludmilla Kizbergerin" 
Beim I-Ienkelansatze ist der Krug 1770 datiert und darunter.eine 
Kartusche mit den Namen „Mahler Jakob Mann von Graz, Fridrich Rosen- 
feldt Pinxit" angebracht. 
Zwei weitere Kartuschen unter zwei dem Mittelfelde seitlichen Dar- 
stellungen mit Szenen aus der Werkstätte tragen die Namen sämtlicher 
Gesellen unter Kizberger. Es sind dies: 
„Josef Ber ein Ungar" 
„Johann Milauer ein Böhm" 
„Peter Zoklmann ein Böhm" 
„Cristoph Zasche ein Böhm" 
„Georg Diernberger ein Beyer" 
„Michl Aichhom ein O. Östreich." 
Bei einem Gmundener Krug aus dem Jahre x768 linden wir eine dem 
Welser Exemplar von 1773 ähnliche Art, den Henkel mit plastischem Blatt- 
Werk zu verzieren. Dieser Krug wird hier ebenfalls abgebildet. Die Wandung 
trägt die Figuren eines jungen Edelrnannes und eines Bauernmädchens, 
ruhend unter einem Baum, in dessen Zweigen ein Vogel sitzt. Im Hinter- 
grunde ist ein Schloß sichtbar. Unter dem in Rauten gemustertem Mündungs- 
rand steht der Vers: 
„Komb och schenste lass dich kissen 
und die Zeit mit Lieb versiessen" 
Die I-Ienkelansätze laufen in plastisches Blattwerk aus, welches nach unten 
gegen den Boden des Gefäßes zu in einer gleichfalls plastisch gearbeiteten 
Traube endigt. 
Beziehungen zwischen den Hafnereien in Wels und jenen in Gmunden 
haben jedenfalls stattgefunden, schon bedingt durch den Transportweg der 
für Wien bestimmten Gmundener Ware. 
Kizberger beschäftigte sich auch mit der Anfertigung von Geschirr im 
Charakter der Hollitscher Fayencen. Besondere Sorgfalt verwendete er auf 
Versuche, ein schönes Rot herzustellen. Um 1770 glaubte er das Rezept 
hierfür gefunden zu haben und schrieb in sein Glasurbuch: „Rubinglas zu 
machen. Erstlich nimb ein gutgedüchtigen Ducaten, schlag solchen gantz din 
und zerschneide ihn in die kleinste stückhlein, diese thue in ein glasernes 
Kolbenglas 7. das ist in ein starkes rundes gläsernes Fläschlein mit einen 
engen Hals "(J giese darauf 4 loth Scheidwasser, welches in den apotheken
	        
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