erste Blütezeit der Glasindustrie fällt in
die Periode der 18. Dynastie (um 1500).
In dieser Zeit wird es Sitte, Glasgefäße
mit dem Namen des regierenden Königs
zu versehen. München und das Britische
Museum besitzen die beiden ältesten
sicher datierten Glasgefäße; sie tragen
den Namen Thutrnosis III. Ein Amulett
aus blauem Glase muß dagegen schon in
die erste Hälfte des dritten Jahrtausends
versetzt werden, denn es zeigt den Namen
Antef IV. aus der 13. Dynastie. Einer län-
geren kritischen Besprechung unterzieht
Kisa die Nachrichten der Alten über die
gläsernen Särge, Obelisken, Säulen und
dergleichen. Ebenso widmet er der Erzeu-
gung der Perlen, den verschiedenen Ver-
zierungstechniken, der Herstellung glasier-
ter Architekturteile, der Einlegetechnik, den
Siegelsteinen und so weiter eingehende Auf-
merksamkeit.
Die zweite Blütezeit erlebte die ägyp-
tische Glasfabrikation
Syrische Balsamarien, Köln, Sammlung M. unter den Pholemäern
vom Rnth
in Alexandrien. „Hier
entstanden oder entfalteten sich nicht nur jene glänzen-
den Techniken, die in Rom als Wunder angestaunt wurden
und später, nachdem sie im Mittelalter brach gelegen, sich
auf die Venezianer vererben sollten; es wurden auch die
in Alexandrien geschaffenen Formen für die Glasindustrie
des gesamten Römerreiches von Indien bis nach Britannien
maßgebend. Alexandrien wurde in der Kaiserzeit zum
Mittelpunkt des Luxus und erzeugte Arbeiten von fein-
stem Kunstwert, überschwemmte aber zugleich die Pro-
vinzen mit seinen Massenartikeln und Gebrauchsgegen-
ständen gewöhnlicher Sorte. Vom {ernsten Norden bis in
die lybische Wüste hinein sind seine Glasperlen, seine
ParfümHäschchen und Salbentiegel, die blaugrünen
Kannen in allen Größen zu linden, in welchen Wein,
Toilettewasser und orientalische Öle versendet wurden."
Über die phönizische Glasindustrie sind wir nach
Kisas Untersuchungen erst durch Arbeiten aus der römi-
schen Kaiserzeit unterrichtet. Was vor dieser Zeit liegt, besm Smmhm
. z
bleibt für uns völlig im Dunkeln. Weder die Angaben Köln, M. vom mm
Zierlhsche mit Muschel-