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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 11)

 
bei den alten Schrift- 
stellern noch die 
Annahmen mancher 
neuerer Forscher 
verdienenVertrauen. 
So sind, wie der 
Verfassernachweist, 
die Maskenperlen, 
die man zu Tarsos, 
das lange in phöni- 
zischem Besitz war, gefunden hat, ebenso unzweifelhaft ägyptische Erzeug- 
nisse der alexandrinischen Zeit, wie die in Sidon, Tortosa und anderwärts 
zum Vorschein gekommenen Alabastra ägyptisch sind. Die geblasenen Gefäße 
der Kaiserzeit mit den Namen des Ariston, Artas, Eirenaios, Ennion und 
andrer sidonischer Griechen, sind, so weit unsere Kenntnis reicht, die ein- 
zigen Gläser, die wir mit Sicherheit als phönizische bezeichnen können. Es 
sind Erzeugnisse einer internationalen griechisch-römischen Reichskunst. 
Auch die Glasfunde auf syrisch-palästinensischem Boden gehören durch- 
weg der Kaiserzeit an. Eine besondere Gattung bilden hier die ÖlHäschchen 
in langgestreckter Schlangenform, die oft zu zweien oder dreien verbunden, 
Umschnürungen von Glasfaden zeigen, die sich oberhalb der Mündung 
zu einem Henkel ausbilden, und die scharf kegelförmigen Flaschen mit langen, 
meist scharf vom Körper absetzenden Hälsen. Zum Unterschied von ähn- 
lichen Gläsern andrer Herkunft haben die syrischen eine warme weiße, 
nur leicht ins Gelbliche oder Grünliche spielende Farbe. Gegen Ende des 
Kaiserreiches beteiligen sich die Juden lebhaft an der Glasindustrie Syriens 
und gewinnen immer größere Bedeutung, die bis weit ins Mittelalter reicht, 
so daß sie es waren, die im IXJahrhundert den Venezianern die Glasmacher- 
kunst übermittelten. Zu den größten Sammlungen mittelalterlicher Gläser 
aus Hebron gehört die im k. k. Österreichischen Museum. 
Auch über eine assyrische Glasfabrikation fehlt es uns an sicheren 
Quellen. Die berühmte Glasvase des Britischen Museums, die den Namen 
Sargons in Keilschrift eingraviert trägt, ist nach Technik und Form ägyptisch 
und der Fall, daß assyrische 
Eingravierungen auf Gläser 
ägyptischer Herkunft gemacht 
wurden, steht durchaus nicht 
vereinzelt da. 
Dem Glasschmuck wid- 
met Kisa ein eigenes Kapitel. 
Das wichtigste sind hier die 
ägyptischen Perlen. Den aus- 
gestreuten Kieseln gleich, die 
Trinkhom aus Castel Trosino, Rom, Museo Civico den Klndefn  MäTChen den 
Gruppe von Gläsern mit Netz- und Zickzackfäden, Köln, Sammlung M. vom Rath 
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