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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 11)

Fischgestalt, die seither verschollen 
sind. Ihre Form, deren altchrist- 
liches Motiv auf die Auferstehung 
hinweist, macht sie zu sehr bedeut- 
samen Stücken. S0 wie die Urnen 
haben auch die Trinkbecher in der 
älteren Keramik ihre Vorbilder, 
worunter die römische Opferschale 
oder Simpula, der Kantharus (Hen- 
kelkelch), die Kylix, der einfache 
Kelch und das Rhyton die häufig- 
sten Formen sind, wozu noch das 
Stengelglas, der fränkische, spitz- 
zulaufende I-Iornbecher, der unten 
abgerundete Tummler und das be- 
sonders am Rhein unter germani- 
schem Einiiuß häufige Trinkhom kommen. Auch Vexiergläser verschie- 
denster Art waren in spätrömischer Zeit nichts Seltenes, so der Rüsselbecher, 
der vorn Trinker ganz besondere Geschicklichkeit fordert und andre Bizarre- 
rien. Im übrigen wurden Saugheber verschiedenster Art, Lampen, Laternen, 
Löffel, Trichter, Glocken, Siegelstöcke, Vogelkäfige, optische Gläser und 
Fensterscheiben erzeugt. Auch Architekturteile und mosaikartiger Wand- und 
Bodenbelag aus Glas war bereits unter Nero nichts Ungewöhnliches. 
Ihrem Alter nach unterscheidet Kisa zehn Gruppen von Gläsern. Die 
erste Gruppe bilden selbstverständlich die ägyptischen. Die zweite Gruppe 
umfaßt die Gläser von Pompejus bis Nero, hier- 
her gehören die geblasenen Gläser, die Murrinen 
sowie die Mosaik- und Überfanggläser, während 
das farblose Kristallglas noch eine große Seltenheit 
ist. Die dritte Gruppe urnfaßt die über die Alpen 
exportierten Glä- 
ser aus der ersten 
Hälfte des Ljahr- 
hunderts nach 
Christi. Die vier- 
te Gruppe umfaßt 
die dem II. bis III. 
Jahrhundert an- 
gehörigen Aschen- 
urnen diesseits der 
Alpen. In die fünf- 
te Gruppe gehö- 
ren die gallischen 
 
Becher mit Tierkampf. gemalt. aus Nordrup, Kopen- 
hagen, Museum 
  
Amphoriske des Ennion aus Pantl- Zirkusbecher m. Gladiaxorenkämpfenaus Mon- 
capaeurn, Petersburg. Eremitage und ThCiDiSCIIBU dragone, New-York, Meuopolitan-Museum
	        
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