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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 11)

 
Gläser, die sich infolge eines Zusatzes 
von Braunstein durch eine wasserhelle 
farblose Masse auszeichnen. In diesen 
Zusammenhang gehören auch die Zir- 
kusbecher. Die folgende Gruppe um- 
faßt jene Arbeiten der Hadrianischen 
Zeit, in welchen sich eine Wieder- 
belebung der klassischen Formen der 
Keramik kundgibt. Gleichzeitig kommt 
in Köln die Verzierung mit Schlangen- 
faden in Übung. Von dieser unter- 
scheidet sich der Barbotineschmuck, 
der durch Aufgießen von Glasfäden 
aus Hörnchen entsteht. Außerdem ge- 
hören auch noch die Netzgläser in diese 
Gruppe. Das III. jahrhundert, das die 
siebente und achte Gruppe umfaßt, be- 
deutet für die gallische und rheinische Glasindustrie die Zeit des höchsten 
Aufschwungs. Die kunstvolle Ausbildung der Fadentechnik, des Schliffes und 
des Blasens in Hohlformen charakterisiert diese Epoche. Gravierung und 
Schliff erfuhren namentlich in Köln und Trier eine hohe Ausbildung. Den 
Triumph der Schleiftechnik bezeichnen die geschliffenen Netzgläser, die seit 
Maximian (285 bis 310) in einer kölnischen und in einer unbekannten, Kisa 
meint orientalischen, Werkstätte erzeugt wurden. Im IV. Jahrhundert, dem 
die neunte Gruppe angehört, werden die Formen der Gebrauchsgläser immer 
derber und schwerfälliger, allerdings dabei oft praktischer. Zur selben Zeit 
erfährt die Fadentechnik im ägyptischen Farrenkrautmuster eine Wieder- 
belebung, „doch sind die Faden 
nicht plastisch aufgelegt und ein- 
gewalzt, sondern nur leicht mit dem 
Pinsel aufgemalt. Überhaupt kam die 
Malerei auf Glas sehr in Schwang. 
Man wandte sowohl Erdfarben wie 
Emailfarben an, die eingebrannt 
wurden und verband die Bemalung 
teilweise mit Gravierung, indem 
man die Umrisse der Zeichnung 
einritzte und die Flächen kolorierte. 
Besonders schöne Wirkungen aber 
erzielte man mit Vergoldung, indem 
man Blattgold auflegte, die Zeich- 
nung auskratzte und so Goldbilder 
, auf farbigem Grunde schuf, die man 
Goldglas mit Viergespann, Paris, Privatbesitz teilweise durch Emailfarben belebte 
Teller mit Abrahams Opfer in Gravierung, Trier, 
Museum 

	        
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