Gläser, die sich infolge eines Zusatzes
von Braunstein durch eine wasserhelle
farblose Masse auszeichnen. In diesen
Zusammenhang gehören auch die Zir-
kusbecher. Die folgende Gruppe um-
faßt jene Arbeiten der Hadrianischen
Zeit, in welchen sich eine Wieder-
belebung der klassischen Formen der
Keramik kundgibt. Gleichzeitig kommt
in Köln die Verzierung mit Schlangen-
faden in Übung. Von dieser unter-
scheidet sich der Barbotineschmuck,
der durch Aufgießen von Glasfäden
aus Hörnchen entsteht. Außerdem ge-
hören auch noch die Netzgläser in diese
Gruppe. Das III. jahrhundert, das die
siebente und achte Gruppe umfaßt, be-
deutet für die gallische und rheinische Glasindustrie die Zeit des höchsten
Aufschwungs. Die kunstvolle Ausbildung der Fadentechnik, des Schliffes und
des Blasens in Hohlformen charakterisiert diese Epoche. Gravierung und
Schliff erfuhren namentlich in Köln und Trier eine hohe Ausbildung. Den
Triumph der Schleiftechnik bezeichnen die geschliffenen Netzgläser, die seit
Maximian (285 bis 310) in einer kölnischen und in einer unbekannten, Kisa
meint orientalischen, Werkstätte erzeugt wurden. Im IV. Jahrhundert, dem
die neunte Gruppe angehört, werden die Formen der Gebrauchsgläser immer
derber und schwerfälliger, allerdings dabei oft praktischer. Zur selben Zeit
erfährt die Fadentechnik im ägyptischen Farrenkrautmuster eine Wieder-
belebung, „doch sind die Faden
nicht plastisch aufgelegt und ein-
gewalzt, sondern nur leicht mit dem
Pinsel aufgemalt. Überhaupt kam die
Malerei auf Glas sehr in Schwang.
Man wandte sowohl Erdfarben wie
Emailfarben an, die eingebrannt
wurden und verband die Bemalung
teilweise mit Gravierung, indem
man die Umrisse der Zeichnung
einritzte und die Flächen kolorierte.
Besonders schöne Wirkungen aber
erzielte man mit Vergoldung, indem
man Blattgold auflegte, die Zeich-
nung auskratzte und so Goldbilder
, auf farbigem Grunde schuf, die man
Goldglas mit Viergespann, Paris, Privatbesitz teilweise durch Emailfarben belebte
Teller mit Abrahams Opfer in Gravierung, Trier,
Museum