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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 11)

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Das Frankfurter Kreuz hat ebenfalls an den Balkenendigungen Niellen mit 
Evangelistensymbolen eingelassen; überdies ist der Nimbus nielliert. Die 
Zeichnung der Niellen ver- 
rät nicht die charakteristi- 
sche Hand des Helmers- 
hausener Meisters. Ein 
Schulzusammenhang ist 
aber offensichtlich. Auf 
der Rückseite des Frank- 
furter Kreuzes sind an 
den Endplatten gernugelte 
und Blattranken auf den 
Balken heben sich von 
einem mit Kreispunzen 
belebten Grund ab. Wir 
begegnen dieser Verzie- 
rungsart schon im XI. 
Jahrhundert in Essen; 
auch Rogkerus hat sie 
an seinen Arbeiten ver- 
wendet. Wenn nun aber 
das Rankenornament des 
Frankfurter Kreuzes mit 
den palmettenartigen Blät- 
tern, in welche Kreuze ge- 
setzt sind, völlig dem Or- 
nament entspricht, wel- 
ches Rogkerus in Niello 
zum Schmuck der Ober- 
seite seines Paderborner 
Tragaltars ausgeführt hat 
(vergleiche die Abbildung 
 
 
 
 
 
 
Vortragekreuz aus der Frixzlarer 
Klosterwerkstan , 
Vorderseite 
Kristalle eingesetzt; das 
übrige ist graviert, und 
zwar in einer Technik, 
welche in der Schedula 
diversarum artium als 
„opus punctile" beschrie- 
ben wird. Das Lamm 
Gottes mit einer Um- 
schrift in der Kreuzmitte 
Seite 60 r), so ist dies ein 
weiterer Beweis für die 
Schulzusammengehörig - 
keit. Über diese Werk- 
stattverbindung hinaus zu 
einer bestimmten Lokali- 
sierung bringt uns aber ein 
Vergleich mit dem Altar- 
kreuz der Petrikirche in 
Fritzlari". Die Form bei- 
der Kreuze ist die gleiche. 
Die kupferne Rückseite 
des Fritzlarer Kreuzes ist 
in derselben Technik gra- 
viert, wie die des Frank- 
furter. Das Lamm Got- 
tes mit der gleichen Um- 
schrift, die Evangelisten- 
symbole, Ranken und eine 
Petrus-Figur bilden ihren 
Schmuck. Ein Randmuster, 
das demjenigen am Frankfurter Kreuz gleicht, umrahmt die Gravierung der 
' Abbildung in „Deutsch: Schmelzarbeiten des Mittelalters" von O. von Falke und H. Frauberger, Seite 17.
	        
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