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bach berichtet, der Versammlungsplatz gebildeter Militärs; man las abwech-
selnd die Werke hervorragender Dichter oder besprach die neueren
Erscheinungen der schöngeistigen Literatur und allmählich fand sich alles
in demselben ein, was auf Bildung Anspruch machte, und jeder Fremde
wurde, wenn er edleren Verkehr suchte, bei Stierle eingeführt. Stierle-Holz-
F. G. Waldmüller, Bildnis Philippine von Böhmers, nachmaligen Hofrätin Löxsch
meister übte
nicht nur ne-
benbei das
AmteinesZen-
sors aus, son-
demwar auch
selbst schrift-
stellerisch tä-
tig in Vers
und Prosa.
Es wird ihm
nachgerühmt,
daß er in sei-
nen Arbeiten
Geist entwik-
kelte, einen
guten Stil
schrieb undin
seinen Erzäh-
lungen ganz
treHlich Cha-
raktere zu
zeichnen ver-
stand. Seine
„Gesammel-
ten humori-
stischen No-
vellen,Erzäh-
lungen und
Gedichte" sind
1844 in drei
Bänden bei
Ignaz Klang
in Wien er-
schienen. Stierle-I-Iolzmeister war, was schon sein Verhältnis zu Waldmüller
belegt, ein verständnisvoller und opferwilliger Freund der bildenden Kunst
und besaß, wie mir seine Enkelin sagte, ein als Galeriesaal eingerichtetes
Gemach, grau tapeziert, worinnen an grauen Seidenschnüren wohlgeordnet
Gemälde an Gemälde hing, die Werke guter alter Meister aller Schulen und