Erzbischofs, beziehungsweise des Abtes standen, hatte er von solcher Seite
nichts zu fürchten. Das beste Beispiel für diese Gruppe seiner Arbeiten ist
der Krug mit den Spottbildern auf das Leben der Klostergeistlichen (Abb. I 5).
Neun Felder bringen die Erzählung zur Anschauung. Mit Sturmhaube,
knechtischem I-Iamisch und Schwert ausgerüstet, zieht ein Mann, der hier
als der betrogene Gatte „ai-m" genannt wird, ins Feld, während sein Weib
mit einer Blume ein Zeichen zum gegenüberliegenden, im zweiten Feld dar-
gestellten Kloster gibt. Die restliche Bilderfolge zeigt den Verkehr des Kloster-
bruders mit der Frau bis zum Ehebruch und bis zur Rückkehr des betrogenen
Ehemanns, von dessen Rache er sich mit einer Summe Geldes loskaufen
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Abb. 24. Model mit dem Wappen der Johanna
Buck, Gemahlin des Philipp Lomonx. Töpferei
des jan Erncns. Um x5go. Höhe o-xo Meter
muß. Krüge aus der Emens-Werkstatt tragen häufig eine von dem Siegburger
Meister Hans Hilgers geschnittene Kartusche mit dem Namenszug „Jan
Allers". Dieser, Schiffer und Krughändler in Nymwegen sowie Hauptabnehmer
der Arbeiten des Jan Emens, ließ in dieser Werkstätte seine Bestellungen
mit eigenem Namen versehen. Der Export von Steinzeug war im XVLJahr-
hundert ein massenhafter, nicht nur aus Rären sondern auch aus Siegburg,
wo beispielsweise im Jahre 1598 die beiden Kölner Händler Spitzgroß und
Dederich Strauß mit einem Auftrag 14.000 Krüge bestellten, während gleich-
zeitig 28.000 nach Worms und andern Städten geliefert wurden.
Weitere Arbeiten der Rärener Krugbäcker sehen wir in einem blaugla-
sierten Humpen mit der Geschichte Josefs (Abb. I6) und im braunen Krug mit
der Umschrift „Lyfden geit boven ale denck . nien sprickt die penninck ick bin