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Den größten Schatz an Ornamentformen lieferte den Kölner und Sieg-
burger Töpfern Heinrich Aldegrever. Kein andrer Ornamentstecher wurde
so wie er von den rheinischen Krugbäckern bevorzugt. Seine Schnallen-
entwürfe aus demjahre 1536 finden sich auf Kölner Pinten, seine Hochfüllung
mit den beiden Sphinxen aus dem Jahre I 552 auf Siegburger Schnellen als
willkommenes und besonders geeignetes Ornament für die Langreihen, die
Abb. 26. Große Kreußener Krause mit dem Wappen der Grafen von Henneberg.
Datierx 1579. Höhe 014 Meter
nebenbei noch mit Medaillons geschmückt wurden. Daß die Blätter dieses
Kleinmeisters bei den keramischen Betrieben der Rheingegend so viel Anwert
fanden, ist sowohl durch seinen Einfluß auf die Kunst Westfalens als auch
durch die hervorragende Stellung der Steinzeugkeramik hinreichend zu er-
klären. Den Siegburger Töpfern mag Aldegrever besonders nahe gestanden
sein, wenn wir erfahren, daß er für den Schirmherrn dieses Kunsthand-
werks, für den Herzog Wilhelm von jülich, das „grote Segel", also das
große herzogliche Wappen, zu schneiden hatte und diesem Auftrag 1541 in
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