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und bunte Farbenbänder laufen von der Mündung bis zum Gefäßboden. Die
Hersteller gehören vermutlich der Familie Reinhart an. Ein Beispiel früher
Schweizer Fayence sehen wir im konischen Trinkkrug, der mit blauen, weiß-
geränderten Schuppen bemalt ist (Abb. 48).
Unter den österreichischen Ländern erweist sich Salzburg als eine
wichtige und frühe Stätte deutscher bunter Kunstkeramik. Aus ihr sind das
älteste bunte I-Iafnergeschirr, der Weinkühler der Sammlung Ritter von
Abb. 47. Schweizer Hafnerkrug. Abb. 48. Schweizei-Fayencekrug mit blauen,
Winterthur, XVI. jahrhunden. weiß geränderten Schuppen. Ausgebendes
Höhe 0-23 Meter XVI. Jahrhundert. Höhe 0-22 Meter
Lanna, und das schönste Werk gotischer Ofenkeramik, der Prunkofen der
Feste Hohensalzburg, hervorgegangen. Die Sammlung Figdor besitzt einen
weiteren Vertreter für diese Epoche in einer Wasserblase (Abb. 49). Es ist
dies ein vierseitiges Gefäß von nicht großer Tiefe mit einer Öffnung knapp
über dem Boden für den Wasserauslauf und mit zwei Henkeln an den
Schmalseiten behufs Aufhängens in den Waschkasten. Der obere Rand ist
mit Zinnen gekrönt. Auf der Vorderseite sehen wir einen blondlockigen
Knaben, das schmale Handtuch präsentierend, und einen kleinen, im grünen
Felde freistehenden Rechen, der als Abzeichen des ehemaligen St. Peter-
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