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lautet: „Unseren Frauen". Das bekundet einen feinen Sinn für die Wege,
welche die Förderung des Geschmacks zu gehen hat. Trotzdem die männliche
Wirksamkeit alle Bedingungen beherrscht, welche das Heim zu gründen,
jeden Teil desselben zu schaffen gestatten, ist es doch das Bedürfnis und
das Verständnis der Frau, für welche das Heim eine Erfüllung bedeutet.
Ohne sie wird wohl selten die Wohnung von jenem Reiz des Behagens
erfüllt, der auf den Gast erwärmend wirkt.
Man muß auch überall konstatieren, daß alle neuen Versuche, dem mo-
dernen Heim den Stempel der Zeit, das Zeichen einer neuen Kultur aufzu-
drücken, sofort und lebhaft von edlen Frauen verstanden und begrüßt worden
sind. Ihrer Mitwirkung und ihrer Förderung ist viel Gutes zu verdanken. Von
ihrem Vertrauen und ihrer Festigkeit wird die Weiterentwicklung des Er-
reichten vielfach abhängig sein. Die Wohnung ist aus dem Wellengang des
unsichern Tastens, der kühnen Experimente, in ein Fahrwasser gebracht
worden, das von ruhigen Winden bewegt wird.
Breitere Schichten des Bürgerstands, zahlreichere Kräfte des Kunst-
gewerbes und der Industrie haben sich sichtlich mit den Grundsätzen ver-
traut gemacht, die aus den neuen Lebensbedingungen hervorgewachsen sind.
Es kommt alles darauf an, daß nun diese Grundsätze immer weitere Kreise
durchdringen, immer klarer in die Erscheinung treten. Darum ist ein Unter-
nehmen zu begrüßen, das wie das vorliegende Buch in ansprechender und
sachlicher Form zur Verbreitung guter Lehren und gesunder Anschauungen
wirksam beiträgt.
NEUERE ARBEITEN VON C. ].A.VOYSEY 50'
VON A. S. LEVETUS-WIEN 50-
AS lebhafte Interesse, das seit Jahren den kunstgewerb-
lichen Arbeiten C. j. A. Voyseys und namentlich
seinen modernen Innenräumen entgegengebracht
wird, läßt es gerechtfertigt erscheinen, auch den
weiteren Verlauf seiner künstlerischen Reform-
arbeit mit Aufmerksamkeit zu verfolgen. Eine der
jüngsten Leistungen Voyseys ist das sogenannte
Garden Corner in Chelsea, der Wohnsitz des
englischen Parlamentsmitglieds Horniman. Das
Haus selbst ist vor zwanzig Jahren erbaut worden.
Als Horniman es kaufte, betraute er Voysey mit
seiner Ausstattung und Möblierung. Voysey entfernte sofort alle prätenziösen
Spiegelglasfenster, fournierten Eichenmöbel und andern sinnlosen Gegen-
stände und schuf an ihrer Stelle ein wahres Heim, das in des Wortes vollstem
Sinne schön genannt werden kann. Er hat sich hiebei der Hilfe bekannter
Künstler wie Anning Bell bedient und nur die besten Arbeiter sowie das
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