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nach kurz nach Böttgers Tod verfaßt. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen,
daß sie mit jener des sonst ganz obskuren Wildenstein identisch ist, so daß
bei Engelhardt vielleicht bloß ein Irrtum hinsichtlich des Namens vorliegt.
Überdies hat Zimmermann im Gegensatz zu Engelhardt die große Menge
der noch erhaltenen keramischen Erzeugnisse Böttgers auf das genaueste
in Betracht gezogen und endlich führte eine gewissenhafte Durchsicht der
Akten des Hauptstaatsarchivs zu dem Ergebnis, daß Engelhardt dieses
Material stellenweise sehr flüchtig durchgearbeitet, ja ganze Aktenstöße gar
nicht durchgesehen hat. Zieht man überdies die Art der Geschichtsschreibung
jener Zeit in Erwägung, der es vor allem auf ein künstlerisch abgerundetes
Gesamtbild ankam, so verliert Engelhardts Arbeit einen großen Teil ihrer
Verläßlichkeit. Unter diesen Umständen war Zimmermann in der Lage,
nicht nur Bekanntes in neuem Licht darzustellen, sondern auch allerlei
Neues zu bringen.
Böttger-Sleinzeug, gernuschelt
Zimmermann beginnt die Rechtfertigung Böttgers vor allem damit,
seine alchimistischen Versuche als ernste wissenschaftliche Arbeit zu cha-
rakterisieren und die Flucht des Apothekergesellen aus Berlin als Versuch,
seine bedrohte Freiheit zu bewahren, deren Wiedererlangung ja auch später
in Dresden das Ziel seiner Sehnsucht war. Daß Böttger selbst an die Möglich-
keit des Goldmachens geglaubt, darüber scheint wenigstens in der ersten
Zeit ein Zweifel ausgeschlossen. Auch die Untersuchung der „farbigen Erden",
namentlich der roten Tone; stand in Verbindung mit dem Bestreben, das
Geheimnis des Goldmachens zu entdecken. Das für die Zukunft Ent-
scheidende war hierbei die Idee, strengflüssige Erden mit leichtflüssigen, mit
sogenannten Flüssen, zu mischen, so daß sich im Brande eine kompakte
Masse bilden konnte. Damit war Böttger dem Prinzip der Porzellanbereitung
um ein gutes Stück nähergekommen. Das praktische Ergebnis war zunächst
allerdings nur rotes Steinzeug, das ähnlichen chinesischen Erzeugnissen
glich, die man seit langem kannte. Damit begann die keramische Tätigkeit
und der erste größere Erfolg Böttgers. Eine Reihe weiterer Ergebnisse,