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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 2)

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die mit aufgelegten plastischen Blumen hervorzuheben. Eine merkwürdige 
Gruppe bilden die Porzellane mit doppelten Wandungen, von denen die 
äußere ein frei abstehendes Netz- oder Gitterwerk von geschnittenen Linien- 
ornamenten aufweist. 
Wir haben es hier, wie 
Zimmermann näher 
ausführt, vermutlich 
mit Arbeiten Geithners 
zu tun, der als der beste 
Töpfer an der Fabrik 
galt und gemeinsam 
mit David Köhler von 
1713 bis nach Böttgers 
Tode die Hauptstütze 
des Betriebs bildete. 
Da diesen beiden Ar- 
beitern ohne Zweifel 
auch die Arkana be- 
kannt waren, war die 
Direktionsführung des 
Nehmitz und Bartelmei 
reine Formsache ge- 
worden. - Die übrigen 
Dekorationsarten des 
Böttger-Porzellans fuß - 
ten auf der Anwendung 
von Farben. Schon 
1710 begannen Böttgers 
Bemühungen, brauch- 
bare Farben, vor allem 
ein schönes Kobaltblau 
herzustellen. Gerade 
letzteres wollte ihm 
aber durchaus nicht 
gelingen. Bald wurde 
es zu blaß, bald dunkel 
oder trüb, bald grün- 
lich, bald schwärzlich 
und verschwommen. 
Erst 1720, also nach 
Böttgers Tod, gelang es dem genannten Köhler, ein schönes Kobaltblau 
herzustellen. Verschwommene Konturen in Kobaltmalereien wurden mit 
Gold oder Eisenrot korrigiert. Von den übrigen Farben war es vor allem 
eine lila Lüsterfarbe, die Böttger gelang. Auf größere Flächen aufgetragen, 
Wiener Kunstgewerbeschule, Brunnenhalle in einem Park, entworfen von 
Job. Ceöek (Schule Herdtle) 
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