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sind
oft sehr
bestimmend
für bestimmte
Kunstindustrien ge-
worden. So hat zum
Beispiel in Deutschland
die Erzeugung von seide-
nen Textilien in Crefeld, die
der wollenen und baumwolle-
nenStoffevorzugsweiseinElber-
feld und Chemnitz ihren Sitz, die
Schmuckwarenfabrikation ist be-
sonders in Pforzheim und Hanau,
die der Stahlwarenerzeugung in Iser-
lohn und Solingen, die der Bänder, Liz-
zen und Spitzen in Plauen und Bannen
zu Hause. Aus diesem Grunde werden
die kunstgewerblichen Schulen neben der
Pflege einer allgemein geschmacklichen
Erziehung sich vornehmlich für die eigen-
tümlichen Bedürfnisse des Ortes oder der
Provinz entwickeln müssen und deutlich ein
lokales Gepräge erhalten. Von dieser Art
Schulen unterscheidet sich die Wiener Kunst-
gewerbeschule, die unter der umsichtigen
Leitung von Direktor Oskar Beyer steht,
ganz wesentlich. Ihre Aufgaben und Ziele sind
weiter gesteckt, sie soll kunstgebildete Kräfte
für die Bedürfnisse der Kunstgewerbe, das
heißt für die kunstausübenden Handwerke
und Industrien erziehen. Sie soll nicht inner-
Wiener Kunstgewerbeschule, Entwurf für
ein Mosaikzwickelfeld am Portal eines
Kaufhauses (farbiger Karton) von Giu-
seppe Torelli (Schule Karger)
halb eines kleinen Kreises walten, sondern die begabtesten Kräfte aus der
ganzen Monarchie durch ihre Künstler-Lehrer mit künstlerischen Grund-