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großen Platz einräumt. Nicht aus Pietät, sondern weil er etwas konnte, weil er in seiner
Zeit einen freudig regen Wirklichkeitssinn und ein irdisches Vergnügen an der umgebenden
beweglich leibhaftigen Existenz betätigte. Nicht schulmeisterlich als Vorbild ausgestellt,
sondern als Kulturzeichen einer andern Zeit von eigener l-Iandschrihz, die fiir sie organisch
und ursprünglich war und die nur die eine Lehre geben will, daß jede Periode ihren Stil,
ihre Art und Kunst erarbeitend entwickeln soll, statt ein Vergangenheitsmuster ehrfürchtig
nachzustricheln.
Das ist Franz Krüger, den Liebermann so hoch stellt, weil er so fein und stark die
farbige Erscheinung bannte und Altberliner Fluidum um 1830 und 1840 so wesenhaft
überlieferte. Ein fesselndes Nachspiel zur jahrhundertausstellung gibt dies figurenreiche
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Wiener Kunstgewerheschule, Kissen in Smyrna-Knlipftechnik, Entwurf von Franz Sieber, ausgeführt von
Karoline Liehtblau (Spezialkurs für Kunstweberei, Abteilung Frau Leopoldine Guttmnnn)
Gesellschaftstheater Krügers. Hohe Qualität im MaIerisch-Darstellerischen ist ihm gewiß
und dazu kommt der pikante Reiz einer so aromatisch belebten Vergangenheit, die im
Kostüm, den großen mit Bindebändern geknüpften Schoutenhüten der Frauen über lieblichen
Pfropfenzieherlocken und den uns wieder so vertrauten eng- und kurztailligen mit breitem
Schal gerollten Röcken der Herren hier neu erscheint. Die mondäne Gesellschaft tritt voll-
zählig auf und zu der großen Welt kommt die Bühne, und das aristokratische und kleidsame
Getier der Pferde und Rassehunde darf nicht fehlen.
Der alte Kaiser sieht uns hier als junger Prinz an, und Gesicht und Ausdruck
sind ganz nahe dern Kronprinzen von heut. Die Fürstin Liegnitz reitet aus, im hohen
geschweiften Kastorhut, und Graf Redern lächelt charmant aus seinem Rahmen, ein
Dandy in einer fabelhaften Redingote, mit dem Schnupftuchzipfel - wie man es heut