drei Viertel Ellen hoch modelliert und Eberlein, ein Gehilfe Kaendlers, im
Oktober desselben Jahres die beiden an der Figur des Königs verwendeten
Orden (Goldenes Vlies und Weißer Adler) modelliert, die ein zweiter Gehilfe,
Ehder, im November „ins Reine bossierte".
Das Lichtenwalder Exemplar ist aber als Einzelfigur, wie sie bis jetzt
meines Wissens nur bekannt war, nicht ganz verständlich. Wenigstens
hat die auf der linken
Seite zu einem kräftigen
Wulst aufgebauschte
Schleppe ohne den
Mohren als Schlepp-
träger keinen rechten
Sinn. Er und sein Ge-
genstück, der Page,
zwei schöne, schlanke
Figuren, ergänzen die
thronende Königin mit
den ihr eigenen ge-
drückten Körperpro-
portionen in vortreff-
licher Weise und run-
den sie zu einer äußerst
wohlgelungenen Grup-
pe ab.
Im genannten Mu-
seum ist nun zurzeit die
Lichtenwalder Figur
der neu aus alter Form
entstandenen Gruppe
gegenübergestellt. Bei
einem Vergleich beider
dürfte sich besonders
die Untersuchung dar-
Gruppe der Tochter Kaiser Josephs 1., Maria Josepha, in unbemaltem " r_
Meißner Porzellan von Kaendler. H. der Hauptfigur 34 Zentimeter uPen was vor} Ve
z1erungen mit in der
Form sitzt,was später hinzugefügt worden ist, von größtem Interesse erweisen.
Zunächst fällt eine Verschiedenheit in der Stellung des linken Armes auf, der
bei der Lichtenwalder Figur weiter vom Körper abgerückt ist. Indessen ist
dieser Umstand lediglich darin begründet, daß der linke Arm und beide Hände
beim alten Stück ergänzt wurden. Hierbei sind die Hände zu klein geraten,
während der Arm in eine nicht ganz richtige Stellung gebracht worden ist.
Das Lichtenwalder Exemplar zeigt Ohrringe, Armbänder sowie Kopf-
und Halsschmuck. Vorn Kopfe hängen bei ihm die Bänder der Toque auf die
Schultern herab, auf den Rand der Falbe sind Knöpfe aufgesetzt, während