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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 3)

gewiß auch eine Hauptursache der 
ruhigen Fortentwicklung. Einerseits 
wird noch ganz in alter Art fortge- 
arbeitet, andrerseits werden aber 
auch neue Entwürfe ausgeführt. Es 
haben sich zu diesem Zwecke sowohl 
Vereine (wie das „Licium") gebildet 
als auch Erwerbsgesellschaften, die 
Muster von Mitgliedern und auch 
von außerhalb stehenden Künstlern 
entwerfen und dann von den seit 
alters geschulten bäuerlichen Kräften 
als Heimarbeit ausführen lassen. Zum 
Teile sind es auch Mitglieder, dar- 
unter vornehme Damen und Künst- 
lerinnen, die beides, Entwurf und 
Ausführung, herstellen. Auch hat die 
vornehme Damenwelt es sich zur 
Pflicht gemacht, die neuen Arbeiten 
wirklich zu erwerben und dadurch 
die tätigste Propaganda zu schaffen; 
ebenso soll der kirchliche Bedarf an 
Stickereien und anderem sehr ge- 
stiegen sein. Bekanntlich hat die 
protestantische schwedische Kirche, 
ähnlich der englischen, noch viele 
liturgische Gebräuche aus der katho- 
lischen Zeit bewahrt, so daß Altar 
und Kirchengewänder, wie die Ab- 
Ausstellung schwedischer Volkskunst im Österreichi- 
schen Museum. Schal aus violett-brauner Seide. mit 
bunter Seide bestickt, Handarbetets Vänner, Stockholm 
bildung auf Seite 175 zeigt, manche 
Gelegenheit zu reicherer Arbeit geben. Der gestickte Behang über dem 
Altare, in wirkungsvollen und doch ruhigen blauen, grünen und weißen 
Tönen, sowie die Kaseln in der Vitrine rechts und das schöne Antependium 
auf Seite 176 rühren von dem bereits genannten Verein „Licium" in Stock- 
holm her, einer Anstalt, die, 1904 von Fräulein Agnes Branting und Frau 
Mimrni Börjeson gegründet, sich insbesondere diesem Gebiete widmet, aber 
auch sonst Vorzügliches schafft. 
Sehr reizvoll ist auch das spitzenartige Antependium, das vor goldigem 
Grunde hängt und an ausgesparten Stellen einige goldgestickte Scheiben 
hindurchtreten läßt; es ist ein Werk der „Nordiska Kompaniet" in Stock- 
holm, die vieles ganz Vorzügliche zur Ausstellung gebracht hat. 
Reich hat auch der Verein „Handarbetets Vänner" (Freunde der Hand- 
arbeit) in Stockholm die Ausstellung beschickt; besonders in den Farben der 
gewebten und gestickten Behänge und Schals zeigt sich originelles Streben 
2A.
	        
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