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von H. Eugene Bolles gekauft und dem Museum geschenkt. Darunter wert-
volle Arbeiten aus der früheren Kolonialzeit, die nun zum erstenmal dem
Studium zugänglich gemacht werden.
Bis jetzt war die Gelegenheit, die Anfänge des hiesigen Kunstgewerbes
zu überblicken, sehr karg gewesen. Das „Museum for the Arts of Decoration"
und das „Van Cortlandt Mansion" in Newyork sowie verschiedene Museen
anderer Städte zeigen einige Möbelstücke und wenige andere kunstgewerb-
liche Arbeiten. Auf der St. Louiser Weltausstellung war in den Gebäuden
der Neuenglandstaaten auch temporär einiges Kunstgewerbe aus alten
Heimstätten vereinigt worden. Alles das gewährte jedoch kein vollständiges
Bild. Dies bot nun die Hudson-Fulton-Ausstellung. Am reichhaltigsten waren
Möbel und Silbergeräte vertreten, spärlicher Keramik und Glas.
Man war bei dieser Ausstellung zum erstenmal bemüht, die in Europa
längst übliche Art des Arrangements zu treffen, nämlich möglichst viele
Interieurs herzustellen. Auf diese Weise konnten auch die wenigen Textil-
Hudson-Fulton-Ausste]lung in Newycvrk. „TischbretW aus der frühesten Kolonialzeit
arbeiten als passender Zimmerschmuck angebracht werden. Allerdings konnte
bei dem Silber diese Art der Ausstellung nicht ganz eingehalten werden.
Im allgemeinen hatte man aber doch den Eindruck, als ginge man durch
einzelne Räume reicher Leute aus der Kolonialzeit. Diese Vorstellung
wurde noch durch die ausgestellten Gemälde von Künstlern aus jener
Epoche verstärkt, die als Wandschmuck angebracht waren. Es waren
zum größten Teil noch nie zuvor ausgestellte Bilder, viele davon allerdings
von mehr historischem als künstlerischem Wert. Am meisten interessierten
natürlich die Gemälde von Robert Fulton, der nicht nur ein genialer
Eriinder, sondern auch ein recht talentierter Maler war. Ein gutes Porträt
von ihm war ein Werk von Benjamin West, dem ersten bedeutenden Maler
Amerikas (1738-1820). Von Fulton (I765w18I5) enthielt die Ausstellung
zwei Männerporträte.
Der erste Saal der kunstgewerblichen Ausstellung zeigte vor allem
Arbeiten aus der Periode von 1620 bis 1658. In den folgenden Sälen kamen
dann allerhand Einrichtungsgegenstände, die bis etwa um die Mitte des
vorigen Jahrhunderts zurückreichten. Eine Zimmereinrichtung, die von
Duncan Phyfe hergestellt worden war, bildete die modernste Produktion.