nasenauer. uer rortratabteilung
wurde eine Photographiensamm-
lung aus dem Nachlasse Felders
zugeteilt.
Unter den Erwerbungen
für die ETHNOGRAPHISCHEN
SAMMLUNGEN DES NATUR-
HISTORISCHEN HOFMUSEUMS im Jahre 190g befindet sich nur wenig, was der
Erwähnung in einer kunstgewerblichen Zeitschrift angemessen wäre. Eine interessante
Sammlung alter Grabgefäße aus Steingut aus der Zeit der chinesischen Plan-Dynastie
(202 vor Christi bis 220 nach Christi) verdankt das Museum der Opferwilligkeit des Inten-
danten Hofrates Dr. F. Steindachner, der sie von L. Wannieck in Peking erwarb. Eine
zweite Sammlung, welche noch anzufiihren wäre, stammt von der Insel Trobriand im Osten
von Neu-Guinea. Obzwar die primitive Kunst der schwarzen Papuas heute von den zünftigen
Kunstgelehrten noch ignoriert wird, so bildet sie doch das Entzücken eines jeden für die
Kunst der Naturvölker empfänglichen Ethnographen.
Der Zuwachs der PRÄHISTORISCHEN SAMMLUNG DES NATURHISTORI-
SCHEN HOFMUSEUMS hatte im Jahre 1909 seinen Schwerpunkt in den steinzeitlichen
Aufsammlungen. Die systematischen Ausgrabungen auf der paläolithischen Fundstelle von
Willendorf an der Donau, die im Jahre 1908 bekanntlich
den einzigartigen Fund der „Venus von Willendorf"
eingetragen haben, wurden mit sehr gutem Erfolge
fortgesetzt, ohne übrigens ein zweites Figurales Fund-
stück zu liefern.
Von den neuesten Ausgrabungen Otto Hausers in
der Dordogne wurden x35 Steinwerkzeuge der älteren
Steinzeit und die Nachbildungen des menschlichen
Skeletts von Le Moustier angekauft. Aus Sizilien kam
die interessante Sammlung neolithischer Höhlenfunde
(Tongefäße und Steinwerkzeuge) des Barons Ferdinand
von Andrian-Werburg. Aus verschiedenen Teilen der
Monarchie gelangten kleinere Funde aus der jüngeren
Steinzeit, sowohl polierte Steinbeile als auch verzierte
Tongefäße, in die Sammlung.
Unter den metallzeitlichen Erwerbungen sind Bron-
zen aus Gräbern der Hallstatt-Periode von Schabatz in
Serbien hervorzuheben: ein großer, sehr schön patinierter
Brustschmuck, bestehend aus einem tordierten Reifen,
an dem vier Ziergehänge mit Vogelprotomen hängen, im
ganzen 44 Zentimeter lang, 25 Zentimeter breit, ferner
zwei große Doppelspiralfibeln, sechs große und vier
kleine Zierscheiben, ein aus 30 kleinen Scheiben und acht
kegelförmigen Anhängern bestehender Halsschmuck und
mehrere Armringe. Erwähnung verdienen noch acht
Stück gut patinierte bronzezeitliche Waffen und Schmuck-
ringe, mit welchen Baron C. Diergardt die Typen- prähgswrgsche, Bmmschmuck m;
Sammlung bereicherte. Schabatz (Hofmuseum in Wien)
Taufmedaille des Matthias Panlehner (Hofrnuseum in Wien)