Baudirektor Ingenieur Oskar Stern und Ingenieur Leopold Ehrlich. Um V21 Uhr verließ
der Kaiser die Ausstellung.
PERSONALNACHRICHTEN. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit
Allerhöchster Entschließung vom 20. März dieses Jahres allergnädigst zu gestatten
geruht, daß dem Direktor des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
Hofrat Artur von Scala aus Anlaß der über sein Ansuchen erfolgenden Versetzung in den
bleibenden Ruhestand der Ausdruck der besonderen Allerhöchsten Anerkennung für seine
vieljährige ausgezeichnete Dienstleistung bekanntgegeben werde.
Am 4. Juni 1897 wurde der damalige Direktor des k. k. Österreichischen Handels-
museums Hofrat Artur von Scala zum Direktor des k. k. Österreichischen Museums für Kunst
und Industrie ernannt. Geboren am x4. Dezember 1845 hat von Scala kommerzielle und
technische Studien betrieben, in jungen Jahren große Reisen im Orient gemacht und
längeren Aufenthalt in England genommen und war bei der Wiener Weltausstellung 1873
als Sekretär des Komitees für den Orient und Ostasien mittätig. Anläßlich der Gründung
des Orientalischen Museums (späteren Handelsmuseums) wurde Scala, der inzwischen
Ministerialsekretär des Handelsministeriums geworden war, mit der Leitung dieses Instituts
betraut. In dieser Stellung gab er das Werk über altorientalische Glasgefäße, eine Sammlung
von Abbildungen keramischer Objekte aus dem nahen und fernen Orient, ferner „Japanische
Vogelstudien", und vor allem anläßlich der großen Ausstellung von orientalischen Tep-
pichen das „Teppichwerk" heraus, dessen Fortsetzung unter dem Titel „Altorientalische
Teppiche" im Jahre 1908 durch das k. k. Österreichische Museum publiziert worden ist.
In die Zeit seiner Amtswirksamkeit an unserem Institut fällt die Neuordnung der Samm-
lungen, die Übernahme der umfangreichen orientalischen Sammlungen des Handels-
museums, die Inangriffnahme und teilweise Fertigstellung des Zubaues, die Begründung
der Zeitschrift „Kunst und Kunsthandwerk" und von größeren Ausstellungen, außer den
von ihm auf eine neue Grundlage gestellten Winterausstellungen des heimischen Kunst-
gewerbes, dieVeranstaltung jener von Bucheinbänden, von Altwiener Porzellan, der Spitzen,
der Goldschmiedekunst und der österreichischen Volkskunst und Hausindustrie.
USSTELLUNG KÜNSTLERISCHER PI-IOTOGRAPHIEN. Am x. März
Vormittags fand in Gegenwart Ihrer k. u. k. Hoheit der Frau Erzherzogin Maria Josefa
die Eröffnung der vom Wiener Kameraklub veranstalteten Ausstellung künstlerischer Photo-
graphien statt. Die Ausstellung umfaßte jene Bilder, welche auf der Internationalen Aus-
stellung in Dresden Kunde geben von dem künstlerischen Stande der Amateurphotographie
in Österreich. Frau Erzherzogin Maria Josefa, welche in Begleitung ihres Obersthofmeisters
Altgrafen Salm und der I-Iofdame Gräfin Sophie Zamoyska erschien, wurde beim Portal des
Museums in Vertretung des Arbeitsministers von dem Ministerialrat Khoß von Stemegg
und dem Vizedirektor des k. k. Österreichischen Museums Regierungsrat Dr. Leisching
empfangen und in die im Säulenhof untergebrachte Ausstellung geleitet. Hier hatten sich
eingefunden: Sektionschef Dr. Adolf Müller, Sektionsrat Baron Klimburg und Sektions-
rat Dr. Schindler vom Arbeitsministerium, Sektionschef von Fesch, Ministerialrat von
Förster und Sektionsrat Dr. von Braitenberg vom Unterrichtsministerium, der Präsident
und der Vizepräsident der Photographischen Gesellschaft Hofrat Professor Dr. Eder und
Generalmajor von Obermayer, die Kustoden Regierungsrat Folnesics und Regierungsrat
Ritter, der Kommandant der militär-aeronautischen Anstalt Hauptmann Hinterstoißer, Baron
Alfred Liebig sowie die Herren des Ausstellungsausschusses Dozent Dr. Robert Reininger,
Vizepräsident des Kameraklubs, der zweite Vizepräsident Dr. A. Schük, Schriftführer
Dr. Gstöttner und Dr. Fery Angerer. Vizedirektor Regierungsrat Dr. Leisching stellte der
Frau Erzherzogin die beiden Vizepräsidenten des Kameraklubs vor, worauf Dozent
Dr. Reininger in Vertretung des Präsidenten Philipp Ritter von Schoeller in einer Ansprache
dem Dank für das Erscheinen Ihrer k. u. k. Hoheit sowie für die werktätige Unterstützung