Aachen, aus der die ebendort am Münster erhal-
tenen Türen und Gitter hervorgegangen sein
dürften. Es folgte Hildesheim mit den im Jahre
1015 gegossenen riesenhaften Türflügeln im Dorn
und der erzenen Bernward-Säule aus dem Jahre
1022, weiters Erfurt und Braunschweig mit
seinem Löwen vor der Burg Dankwarderode
(1166). Das Taufbecken im Dom zu Hildesheim,
die Erztaufen in Halberstadt, Kiel, Wismar, Lü-
beck, Rostock, Beydenfleth, Otterndorf, Rends-
burg, Bremen und Osterwieck sind mächtige
Zeugen mittelalterlichen deutschen Erzgusses,
der im XIV. Jahrhundert eng mit dem Namen
des Meisters Jo-
hannes Apen-
geter verknüpft
ist. Aus seiner
Gießhütte ist auch
der Standleuchter
in der Marien-
kirche zu Kolberg
hervorgegangen. Im
Jahre 1373 gießt
noch Meister Klus-
senbach seinen hei-
ligen Georg für den
Prager Hradschin,
dann sinkt der
deutsche Bronze-
guß auf die Erzeu-
gung schmuckloser
Werke herab. Die
frühe Gotik bedeu-
liehen Stillstands.
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Madonna mit dem Jesukind und
zwei Engeln, von jacopo Sansovino
(m86 bis x57o), lichte Bronze, Höhe
49 Zentimeter (Sammlung Guido
von Rhd, Wien)
tet hier direkt ein halbes Jahrhundert gänz-
Erst nach x45o erwacht die deutsche
Bronzeplastik von neuem, und zwar im Süden.
Hermann Vischer, der Vater Peter Vischers,
stellt seine Kunst wie alle Vorgänger noch in
den Dienst der Kirche. Taufbecken und Grab-
platten gehen aus seiner Gießhütte am Sand
Vogelsteller von Giovanni da Bologna
(x524 bis 1608), rötlichbraune Patina,
Höhe 27 Zentimeter
(Sammlung Guido von R126, Wien)
beim Schießgraben in Nürnberg hervor. Peter
Vischer folgt dem Vater mit großen Werken,
ihm überlegen durch bessere Zeichnung und
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