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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 4)

Aachen, aus der die ebendort am Münster erhal- 
tenen Türen und Gitter hervorgegangen sein 
dürften. Es folgte Hildesheim mit den im Jahre 
1015 gegossenen riesenhaften Türflügeln im Dorn 
und der erzenen Bernward-Säule aus dem Jahre 
1022, weiters Erfurt und Braunschweig mit 
seinem Löwen vor der Burg Dankwarderode 
(1166). Das Taufbecken im Dom zu Hildesheim, 
die Erztaufen in Halberstadt, Kiel, Wismar, Lü- 
beck, Rostock, Beydenfleth, Otterndorf, Rends- 
burg, Bremen und Osterwieck sind mächtige 
Zeugen mittelalterlichen deutschen Erzgusses, 
der im XIV. Jahrhundert eng mit dem Namen 
des Meisters Jo- 
hannes Apen- 
geter verknüpft 
ist. Aus seiner 
Gießhütte ist auch 
der Standleuchter 
in der Marien- 
kirche zu Kolberg 
hervorgegangen. Im 
Jahre 1373 gießt 
noch Meister Klus- 
senbach seinen hei- 
ligen Georg für den 
Prager Hradschin, 
dann sinkt der 
deutsche Bronze- 
guß auf die Erzeu- 
gung schmuckloser 
Werke herab. Die 
frühe Gotik bedeu- 
liehen Stillstands. 
193 
 
 
Madonna mit dem Jesukind und 
zwei Engeln, von jacopo Sansovino 
(m86 bis x57o), lichte Bronze, Höhe 
49 Zentimeter (Sammlung Guido 
von Rhd, Wien) 
tet hier direkt ein halbes Jahrhundert gänz- 
Erst nach x45o erwacht die deutsche 
Bronzeplastik von neuem, und zwar im Süden. 
Hermann Vischer, der Vater Peter Vischers, 
stellt seine Kunst wie alle Vorgänger noch in 
den Dienst der Kirche. Taufbecken und Grab- 
platten gehen aus seiner Gießhütte am Sand 
Vogelsteller von Giovanni da Bologna 
(x524 bis 1608), rötlichbraune Patina, 
Höhe 27 Zentimeter 
(Sammlung Guido von R126, Wien) 
beim Schießgraben in Nürnberg hervor. Peter 
Vischer folgt dem Vater mit großen Werken, 
ihm überlegen durch bessere Zeichnung und 
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