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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Bosnien und Hercegovina

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vermitteln einerseits eine Verbindung mit der centralenropäischen Alpenkette, andrerseitv 
mit dem Balkan und den griechischen Hochgebirgen. Dadurch gesellen sich zu den zahlreichen 
mitteleuropäischen alpinen Typen auch solche des Balkans und der griechischen Gebirge. 
Der gegen das slavonische Tiefland terrassenförmig abfallende Norden und Nordosten des 
Landes, sowie die in ihrem Unterlaufe verbreiterten Flnßthälcr der Una, des Vrbas, 
der Bosna und Drina bieten für das Eindringen der baltisch-mitteleuropäischen und 
pannonifch-pontischcn Flora hinlänglich Raum. Die am Meere gelegenen Gebiete von 
Neum-Klek und der Sutorina, der untere Lauf der Narenta, sowie einige an Dalmatien 
grenzende Gebiete gehören der mediterranen Flora an. Außerdem tritt in diesen Ländern 
vornehmlich in der alpinen Region ein besonderes endemisches Element auf. 
Vertreter der baltisch-mitteleuropäischen Flora kommen im ganzen 
Gebiete, mit Ausnahme ber verkarsteten Theile der Hercegovina vor. Sie bewohnen 
vorzugsweise feuchtere Stellen; Hochwald, schattiges Gebüsche, feuchte Wiesen und die 
Nähe des fließenden Wassers überhaupt werden von ihnen bevorzugt; sie steigen über die 
subalpine bis in die alpine Region aus. Größere geschlossene Areale in denen sie vorherrschen 
bieten die Schiefergebiete Bosniens, so beispielsweise die Bezirke von Fojnica und Kupres. 
Auch wo im geschlossenen Kalkgebiete kleinere Schieferschollen auftreten, zeigen sich 
dieselben vornehmlich von Vertretern der baltischen Flora besiedelt. Drollius europaeus, 
Laltkm palustris, ^.etaea spiaata, Laruassia palustris, iVlalva boroalis, Impations null 
tanZars, Oxalis aoetosolla, Lpilolnurn palustra, Lln^sopleniuin altaruikolium, 
Sueeisa pratensis, (lirsiuin palustre, 6alluna vulgaris, Vaeeiniurn Vitis läaea, 
N^rtillus uliAinosuin, Uirola unillora, kentiana pnounronantlre, Uaris quaärikolia, 
luneus lllikormis, Seirpus aeienlaris, Oarex eaneseens, Xaialus strieta, Onorlea 
strutlriopteris, Uleelrnum spieant, Uzmopolliuin elavakum und U^eopocliurn sela^o 
mögen als Repräsentanten Erwähnung finden. 
Die pannonisch-pontische Flora ist es, welche dem Vegetationsbilde von 
Bosnien und der Hercegovina sein hauptsächlichstes Colorit verleiht. Lichtes Gestrüppe, 
kahle steinige Abhänge, trockene Wiesen und Wälder, sowie die trockenen Hochebenen hält 
sie dicht besiedelt. Ihre Waldformation, wie sie am typischesten in der Nordwestecke 
Bosniens im Caziner Bezirke entwickelt ist, zeigt in einem grnndbildenden Bestände von 
sommergrünen Eichen Horste von Edelkastanien, Wallnußbänmen, Silberlinden und 
weiter südlich von Mannaeschen und östlichen Hainbuchen (Oarpirms äuirmnsis). Auch 
zusammenhängende Bestände von Wallnuß, Edelkastanien oder östlichen Hainbuchen 
kommen in Nord- und Nordost-Bosnien sowie in der Hercegovina vor (Srebrenica, 
Konjica, Podhum rc.). Die Formation des Schwarzkieferwaldes ist in der Hercegovina 
vor der Jahrhunderte währenden Verkarstung in höhere Lagen zurückgewichen; in Bosnien
	        
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