QTMÖSIEFISiCHiSCDB Escorialir. ldealprolekt von Klosterneu-
JfQ nach einer Federzeichnung von Joseph Knapp, 1774.
tiftsmuseum Klosterneuburg
artal zum Kaisertrakt der Kartause Mauerbach. 3, Viertel
7. Jahrhundert. Xylographte wLibitzkalBrunnk
:e, bildete 1695 erste und letzte Station der Marien-
lfahrt."
lVl. unternahm nur fünf Wallfahrten nach Mariazell
bemühte die Gastfreundschaft der Kloster auch
st nicht so häufig wie sein Vater, aber die Situation
b im Prinzip die gleiche."
nso wie die Bürgerschaften und Zünfte waren auch
Kloster bestrebt, bei diesen allerhöchsten Besu-
n durch Renovierungen und Anschaffung neuer
)el sowie durch Errichtung von Triumphbogen und
tdekorationen den Gästen einen prachtvollen
lick zu bieten, Aber auch durch feierliches Zeremo-
I. mit reicher Kirchenmusik gestaltete Liturgien,
:h reichgedeckte Tafeln sowie durch abwechs-
isreiche Unterhaltungen versuchte man dem Kal-
iaus die Reverenz zu erweisen. Da an diesen Besu-
n nicht nur die Adeligen des Hofstaates, sondern
st auch die Nachbaräbte teilnahmen. kam dabei
irlich auch die eigene Repräsentation des Stiftes
. Prälaten nicht zu kurz. derzuliebe sogar - wie in
rr - die Klausur aufgehoben wurde.
-r die Besuche der kaiserlichen Familienmitglieder
lelk im 18. Jh. liegen einige Berichte vor, die einen
in Einblick in den Programmablauf und den damit
iundenen Aufwand bieten," Einen Höhepunkt bil-
l die Begegnung der Kaiserwitwe Amalia mit der
iilie ihres Schwiegersohnes. des bayerischen Kur-
fürsten Carl Albrecht, im Jahre 1739. Diese fand in Melk
statt. da der nnicht minder herrlich als weitschichtige
Bau. zu Legierung beeder Höfen, erkleckliche Wohnun-
gen in sich begreiffet." Und tatsächlich galt es nicht nur
216 Personen des mit Schiffen angereisten Münchner
Hofes unterzubringen, sondern auch den Troß der Kai-
serin, der aus 214 Personen, 26 Reitpferden und 133
Wagen mit den dazugehörigen Pferden bestand. Wäh-
rend des zwöiftägigen Aufenthaltes im Stift gab es ein
reiches Programm mit Besuchen von Gottesdiensten
und Vespern, Festmählern sowie Konzerten und Komo-
dien in einem eigens aus München überbrachten neuen
nin 2en Veränderungen bestehente(n) Theatrumu. wel-
ches samt Zubehör im Stift zurückgelassen wurde, Die
Kaiserin hingegen überließ derAbtei als Gastgeschenk
eine wertvolle Monstranz.
Hingewiesen sei noch aufdas Zeremoniell der Ankunft.
bei dem derAbt der Kaiserin die Schlüssel des Klosters
"wie es herkommens auf einem Ftoth-Sammeten Kiss
Allerunterthänigst praesentieret hatten", da sich in
Göttweig der dafür verwendete Zeremonienschliissel
sowie eine Salutkanone - beide mit dem Monogramm
Kaiser Karls VI. - sogar noch erhalten haben."
Der schon einmal erwähnte Besuch Maria Theresias
vierJahre später erforderte nicht nur eine vgantz neue
und recht scharmante Einrichtungi der Kaiserzimmer.
sondern auch die Verpflegung von ca. 200 Gästen. Dazu
wurden eigene Köche sowie Zuckerbäcker aus Wien
verpflichtet, und u. a. 855 Pfund Rindfleisch, 743 Pfund
Kalbfleisch, 7 Rehe, 20 Fasane sowie 1165 Krebse
benötigt. Die Gesamtausgaben betrugen über 2400
Gulden, also fast soviel wie Paul Troger für die Aus-
malung der Kuppel in der Altenburger Stiftskirche
erhielt. Nach der Begrüßung durch den Abt an der
Donau fuhr man in mehreren sechsspännigen Kut-
schen durch einige Triumphbogen ins Stift, wo im Mar-
morsaal und in anderen Sälen das Festessen
stattfand."
Die Kaiserzirrrmer:
Aufgrund der Häufigkeit der Besuche in den an den
Hauptverkehrs- bzw, Wallfah rtsstraßen gelegenen Stif-
ten schien es daher sinnvoll. dort eigene Appartements
für den Kaiser und den Hofstaat einzurichten. Die Initia-
tive dazu ging jedoch mehrfach vom Hof aus.
Schon die Kaiser Maximilian ll. und Rudolf ll. erfreuten
sich der Gastfreundschaft des Stiftes Herzogenburg,
dessen gegenrefcrmatorischer Propst Georg ll. Bren-
ner (1578 - 90) aus diesem Anlaß das wKayser Stüblu
erneuern ließ. Im Neubau des 18. Jh.s läßt sich hinge-
gen nuraufgrund derlkonographieein 1715 stuckiertes
Gastzimmer als Kaiserzimmer deuten."
Melk verfügte bereits 1604 über vKayser Zimmern. die
wohl auch Kaiser Matthias anläßlich seines Besi
am Grabdeshl. Koioman beherbergten und dieurr
neu eingerichtet wurden."
In Stams plante Rudolf ll. sogarden Bau eines eig
wKaisertraktesu, und der stattdessen vorn Tirolei
desfürsten Maximilian lll, 1615 - 20 als Sommei
Alterssitz errichtete vFürstenbaua wurde von di
zumindest teilweise auch finanziert." Ebenfall:
hdfischer Initiative, nämlich auf Befehl Kaiser l
nands lll„ entstand der neue Gasttrakt mit dem K
saal im Stift St. Lambrecht."
Schon drei Jahre vor der Errichtung des Stamser
stenbauesk, 1612. existierte im Gasttrakt des E
Zwettl ein "Kaiserzimmeru, das mit einem Orat
(Kaiseroratorium?) verbunden war und dessen
decke im Jahr 1801 in den Thronsaal nach Laxe
gebracht wurde." Eine ähnliche, aber schlic
Kasettendecke vom Ende des 16, Jh.s bildet auc
letzten Rest der ursprünglich sehr reichen Ausstz
des Kaiserzimmers in Lambach."
In der Kartause Mauerbach. der Stiftung und Gra
des Habsburgerkaisers Friedrich des Schonen. bt
man in den 1620er Jahren mit dem Bau eines eig
Gebäudes, wcuius structure potissimus sit ad exc
dam S.C. Maiestatemu und das 1639 teilweise:
1651 zurGänze vollendet war. Dergroßzügige Nc
warvielleichtnotwendig geworden,weildas Klosti
ses besonders strengen Ordens bis dahin über
größeren Gastzimmer verfügte. Dieses schloß.
Gebäude. dessen Nordseite das Priorat aufnahm,
rend die übrigen Flügel die Gastzimmer enthi
schien dem kaiserlichen Bibliothekar Lambek 16
prächtig, daß es wnon pro domicilio monachorun
pro imperiali palation habendum sitri, und wjure n
igiturCAESARprandium hic sumpsitir. Nach der PI
rung durch die Türken wurden die ilCUblCUla Aula
denen auch eine Kapelle nS. Mariae assumptae ii
Caesariau gehörte, noch prunkvcller hergestelltf
Der Widerspruch zwischen dem asketischen lde
Kartäuser und der höfischen Repräsentation 1
schließlich nicht nur zu einer längeren Kontrovers
schen Ordens- und Diözesanbehorden sowie der
wegen der Verleihung des Prälatentitels an die nö
täuserprioren, sondern auch zu einer Verstimi
anläßlich kaiserlicher Jagdauienthalte 1738 und
nSchon die Mitglieder des Hofstaates, die einige
vorher für die Vorbereitungsarbeiten eintrafen, v
nicht gerade bescheiden. Die Versuche des Präl
sie aus Ehrfurcht vor der Kartäuserregel zum Vei
auf Fleischgenuß zu bewegen. blieben erfolglos. l
KaisertraktkeingeeigneterSpeisesaalfüreinesog
Gesellschaft vorhanden war, rnußte das Refekti
zur Verfügung gestellt werden. Karl Vl.. Maria The