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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 5)

endlich eine räumlich bestimmt umgrenzte bleibt. Wo weiter die Führung 
der Straßen, die Verteilung der Baublocks nicht in Einklang zu bringen ist 
mit den Erfordernissen stark pulsierenden kommerziellen Lebens, sondern 
ausschließlich mit der Berücksichtigung hygienisch und künstlerisch ganz 
bestimmt formulierter Forderungen, gleichzeitig aber der landschaftliche 
Charakter möglichst gewahrt bleiben muß, da kann wohl von einer durchaus 
neuartigen Aufgabe gesprochen werden. 
Bei der Projektierung der „Garden Suburb" Hampstead, lagen die 
Verhältnisse so: Der Bodenl (Abb. 4) auf dem heute bereits ein großer 
Teil des Projekts vollendet dasteht (es waren im Oktober 1908 zirka 300 
Häuser fertig, ebensoviele im Bau oder unter Dach, der Rest, soweit es sich 
um Wohnhäuser handelt, soll auf xgog und 1910 entfallen), trug früher außer 
 
Abb. 32. Garden Suburb Hampstead. Häusergruppe am Green-Willitield-Way, Architekt: GeoHroy Lucas, 
A. R. I. B. A. 
den paar auf der Höhe liegenden ehemaligen Farmgebäuden von Wyldes, 
dem am Ende des XVIII. Jahrhunderts als Verschwörerschlupfwinkel be- 
riichtigten Spaniard Inn und einigen Landsitzen im Terrain von Colders Hill 
keinerlei Bauten. Am obern Teil des Hanges liegt die schon früher vom 
Metropolitan Board of Works angekaufte und der freien Benutzung des 
Publikums überlassene, ungemein malerische „Heath", die Heide, Busch- 
"' Über die Lage von Hampstead ist schon in Band XI dieser Zeitschrift, Seite x58 eingehend berichtet, nur 
bedarf derPassus über den Austritt aus der „Tubwinsofern einer Richtigstellung, als man am Bestimmungsort nicht 
wie ursprünglich geplant, durch einen Elevator, wie das in Charing Cross und andern Stationen der Fall ist, ans 
Tageslicht befördert wird. Die Bahn mündet, von London beständig steigend - der Hügelkarnm über Hampstead 
liegt x30 rn über dem Meer, also wesentlich viel höher als London selbst in den höheren Partien nördlich der 
Themse -, im offenen Terrain aus. Auch beträgt der Fahrpreis nicht „Two pence", sondern drei für gewöhnliche 
Fahrgäste. Arbeitsleute genießen wesentliche Ermäßigung. Die Beförderung ist vortrefflich: Alle zehn Minuten 
ein Zug, das Fahrmaterial äußerst sauber, das Tempo der Fahrt tadellos. Vergleicht man damit zum Beispiel 
den Betrieb der MünchnerVorortelinien, sowohl was Zahl der Züge als was Fahrrnaterial, Zugsgeschwindigkeit 
und so weiter betrifft, so kommt einem bei letzteren stets die Zeit des ehemaligen Postomnibus in den Sinn.
	        
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