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über großstädtischen Bedürfnissen bereits überall deutlich zum Ausdruck,
nicht zum Schaden der Bebauungsmöglichkeiten, noch weniger zu dem einer
abwechslungsreichen Bildwirkung, wie sie nur entstehen kann, wenn breitere
Straßen mit heckenumsäumten, beiderseits von Gärten eingefaßten und nicht
nach dem Lineal gezogenen Gassen und Gäßchen abwechseln. Solch einfacher
Wirkungsmittel entbehren Anlagen wie zum Beispiel das Cottageviertel in
Wien-Währing vollständig. Die Straßenführung läßt an Einfallslosigkeit und
Langweile ebenso wenig zu wünschen übrig als die weitaus größere Zahl
der „Villen" in diesem Viertel, auch der pompös aufgedonnerten.
Das Terrain von Hampstead, auf der Westseite flankiert von der alten,
nach London führenden Finchley-Road, anderseits durch die ansteigende zum
Abb. 38. Garden Suburb Hampstead. Projektierler Abschluß des bebauten Terrainabschnittes gegen die Hügel
von Hainpstend Heath (siehe Abb. 4, Plan g)
I-Iöhenkarnrn und nach der Stadt Hampstead führende North-End-Road, an
der die „Tube" endigt, hat in der Längsrichtung zwei breite, den Verkehr
für die ganze Siedelung vermittelnde Straßen, die alte Temple Fortune Lane
und die neue Hampstead-Road, südost-nordwestlich geführt, von denen in
den tiefer gelegenen Partien sich eine Reihe von untereinander verbundenen
Wohnstraßen abzweigen. Einheitliche Bauflucht ist bei den um ziemlich tiefe
Gartengrundstücke gelegenen Wohngebäuden vermieden. Dies war nötig,
um der Gefahr der Monotonie, die bei gleichmäßiger Aneinanderreihung
einfacher I-Iaustypen leicht eintreten konnte, vorzubeugen. Durch die mannig-
faltigen Überschneidungen der Silhouetten in dem leicht gewellten, nach
Südosten kräftig ansteigenden Terrain ist interessante Wirkung gesichert.
Die projektierenden Architekten sind hier mit außerordentlich feiner Über-
legung zu Werke gegangen. Zwar konnten die interessanten Biegungen und
Krümmungen der Straßen mittelalterlicher Städte nicht in Erscheinung treten;