schöner Skulpturen, die auf Renaissance-Idealen beruhen, erfreute durch zwei
Arbeiten. Die eine nannte er „Orpheus", die andere stellte eine Brunnen-
gruppe dar.
Viele der übrigen Skulpturen, die zum Schmuck von Gebäuden bestimmt
sind, wirkten in dem verhältnismäßig kleinen Ausstellungsraum zu derb. Sie
werden aber am richtigen Platz wohl die gewünschte Wirkung erreichen.
Mit ausgezeichneten Werken war die Kleinkunst vertreten. Die hervor-
ragendsten Arbeiten brachte F. G. R. Roth. Dieser stark talentierte Tier-
bildhauer hat nun, wie seine Gruppen in der Aus-
stellung zeigten, mit Erfolg das Gebiet der Keramik
aufgesucht. Früher arbeitete er fast ausschließlich
in Bronze. Roth ist auch ein tüchtiger Porträt-
künstler. Zum erstenmal kam der Preis zur Ver-
teilung, den Frau Helene Foster Barnett für die
beste Skulptur eines Künstlers unter 30 jahren
gestiftet hat. Die Auszeichnung wurde Robert
J. Aitken für eine mythologische Gruppe verliehen.
In der Gemäldegalerie der Ausstellung ward
der Carnegie-Preis, der für das beste Bild bestimmt
ist, Henry Brown Fuller zuteil. Er bekam den Preis
für sein dekorativ gehaltenes, konventionelles
Gemälde „Triumph der Wahrheit über den Irr-
tum", zwei Frauengestalten.
Den Proctor-Preis, der für das beste Porträt
der Ausstellung gegeben wird, erhielt Charles Noel
Flagg. Das Gemälde beweist viel Charakterisie-
rungstalent. Unbegreiflich ist aber die Verleihung
der Isidor Memorialmedaille an Wm. S. Kendall
für sein Bild „UnfugW Es ist in der Idee un-
bedeutend und banal in der Ausführung. Man be-
kommt ein etwa zwölfjähriges nacktes Mädchen
_ V zu sehen, das mit verschmitztem Lächeln auf
F'G'R'Ro"h' lzjrjmmpfi" Stein" einem Sopha kauert und die rechte Fußsohle
kitzelt. Es wäre ein trauriges Armutszeugnis für
die amerikanische Kunst, wenn dieses Bild als die beste Hgurale Komposition,
für die der Preis gestiftet wurde, gelten müßte. Glücklicherweise waren denn
doch noch bessere Figurenbilder in der Ausstellung. Immerhin ist heute noch
im allgemeinen der amerikanische Landschafter dem Figurenmaler überlegen.
Doch machen sich jetzt einige jüngere Künstler bemerkbar, die nicht nur das
iigurale Fach zu meistern beginnen, sondern auch neue Motive einführen.
Soweit das neue Motiv in Betracht kommt, ist zunächst Jerome Myers
zu nennen. Dieser Künstler sucht sich auf der untern Ostseite Newyorks, einem
armen übervölkerten Bezirk, in dem die Angehörigen sehr verschiedener
Nationalitäten wohnen, seine Sujets. Er hatte in der Ausstellung der Academy