ihrer Stimmungsmalerei, die infolge
unserer Atmosphäre viele warme Töne
verlangt, auch in Wasserfarben über-
raschend fein zu erreichen wissen.
Den einzigen Preis, der in der Aus-
stellung der Water Color Society für
das beste Bild gegeben wird, erhielt
Eduard Dufner für das Gemälde „Re-
fiectionen".
Außer diesen mehr repräsentativen
Ausstellungen gab es noch viele andere,
die zum Teil hervorragend waren, aber
wenig neue Talente brachten. Erwähnt
sei die „Rand School ofSocial Science",
die zu Beginn des vergangenen Som-
mers eine kleine, aber recht inter-
essante Ausstellung veranstaltet hatte. Im allgemeinen wurde jedoch der
Fehler begangen, namentlich solche Maler zur Beteiligung aufzufordern, die
bereits an der Spitze der hiesigen Künstlerschaft stehen. Gerade diese Aus-
stellung hätte aber vor allem jene Künstler berücksichtigen sollen, denen durch
das herrschende Cliquenwesen der Weg zur Öffentlichkeit erschwert wird.
Nur einige von diesen Künstlern waren in der Rand School zu finden.
Am bedeutendsten war John I-Iennigs Fry's Gemälde „Träumerei". Es stellt
zwei westliche Indianer dar, die sinnend in die gewaltige Felseneinsamkeit
des großen Canyons hinausblicken. Das Bild gehört sowohl durch sein Motiv,
als auch durch Komposition und Farbe zu den bemerkenswertesten Gemälden
der Saison.
Sehr verschieden von Fry ist der stark talentierte Eugene Higgins, von
dessen Werken in der Rand School eine größere Anzahl ausgestellt war.
Dieser Künstler ist namentlich als Radierer und Illustrator bekannt. Auch er
holt, wie Jerome Myers, der auch in dieser Ausstellung vertreten war, mit
Vorliebe seine Motive von der Ostseite Newyorks. In Higgins Bildern kommt
aber das Elend mit einer düsteren Gewalt noch mehr zum Ausdruck. Aus
seinen Arbeiten spricht die eigene trübe Lebenserfahrung, besonders auch
die freudlose Kindheit. Nur unter großen Schwierigkeiten konnte er sich zur
Kunst emporarbeiten. Die Licht- und Schattenwirkungen seiner Werke, die
im Motiv ganz modern sind, erinnern vielfach an Rembrandt.
Ein anderer Maler, der schwer zu kämpfen hatte und durch eine Spezial-
ausstellung die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, ist Samuel Weiß. Er fesselt
durch Landschaften und Seestücke von besonderem koloristischen Reiz.
Duftige Stimmung und Kraft wechseln in seinen Bildern. Weiß war zuerst
Zigarrenmacher, dann Schwitzbudenschneider. Schließlich konnte er aber
in der Academy Kunstklassen besuchen. Den wesentlichsten Teil seiner
Ausbildung verdankt er aber dem Maler Henri Mosler, der Weiß zu seinem
Fred G. R. Roth, Deckelgefäß in Steinzeug