hier nun eine Werkstätte für Textilarbeiten ein-
gerichtet, deren Erzeugnisse Anklänge an orien-
talische Muster haben. Zu seinen beliebtesten
Farben gehört ein helles Pfauenblau als Grund,
auf dem dann Orangefarben, sowie mattroter,
brauner und grüner Dekor in wirksamer Weise
hinzutreten.
Auch Mary Gray wird durch den Orient
beeinHußt. Das bewiesen ihre ausgestellten Vor-
hänge. die mit Malereien dekoriert waren.
In Aufschwung kommt neuerdings die künst-
lerische Korbfiechterei. Das zeigten auch viele
Arbeiten in dieser Ausstellung. Am besten ge-
fielen mir die Körbe von Jennie Clinton. Sie sind
aus farbiger Rafüa verfertigt und mit stilisierten
Blumen und Vögeln verziert. Die Arbeiten
waren durch Indianermuster beeinfiußt. Ge-
schmackvolle Arbeiten hatte auch Mimie B.
Clayton ausgestellt. Die übrigen Sachen waren
hübsch, aber nicht hervorragend. Sehr dürftig war das Möbelfach vertreten,
wenigstens was die Quantität betrifft. Die bemerkenswerten Aussteller waren
eigentlich nur Karl Rydingsvärd und seine Schüler. Was diese gebracht
hatten, war reichhaltig und interessant.
Rydingsvärd ist von Geburt Schwede, der in seiner Heimat Holzschnitzer
war. Als solcher hat er hier eine Spezialschule gegründet, die die erste im
Lande wurde. Er hat auch die kräftigen und ausdrucksvollen Stile der Is-
länder und Skandinavier eingeführt. Nach seinem System sind im Teachers
College der Columbia Universität, der Rhode Island School of Design und
andern bedeutenden Instituten des Landes Klassen eingeführt worden. Seine
eigene Spezialschule in Newyork wird von Angehörigen aller Stände besucht.
Außer denen, die sich des Erwerbs wegen der I-Iolzschnitzerei und Kunst-
tischlerei als Beruf widmen, nehmen in dieser Schule auch reiche Frauen
und Mädchen Unterricht.
Was nun die Töpferei anbelangt, so zeigte sie, wie immer in Newyork,
auch in der Ausstellung der National Society of Craftsmen viel des Guten.
Während in der vorletzten Saison die großen Firmen, wie Grueby, Rook-
wood, Van Briggle und andere dieser Ausstellung fern geblieben waren,
hatten sie sie diesmal reich beschickt. Hervorzuheben sind die schönen, hell-
farbigen Vasen, die Rookwood ausgestellt hatte. Geschmack verrieten auch
die Vasen in antiker Form von der Marblehead Pottery.
Besondere Bedeutung kommt den Vasen der Damen Hardenbergh und
Penman zu. Sie lieferten durchaus individuelle Arbeiten. Ein großer Teil der
Gefäße zeigte eine dunkle Tönung. Alle Arbeiten waren künstlerisch und
bewiesen technische Geschicklichkeit.
Stuhl aus der Kunstschnitzereischule
von K. Rydingsvärd. Newyork