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Spannweite Montag den 29. Jiinner. Die Eintrittskarten zu den genannten Vorträgen werden
im Bureau des Museums unentgeltlich ausgegeben. Im Monate Februar finden die Vorträge
des Herrn Dr. K. v. Liitz ow iiber die Geschichte der decorativen Künste bei den Griechen
und Römern, im Monate März die des Herrn Prof. Suess über Bsugesteine statt.
(Geschenke an das Museum. 1') Seit der Drucklegung der December-Nummer
der Mittheilungen sind dem österr. Museum folgende Geschenke zugekemmen:
Herr C. Gisni hat dem Museum eine Mustersammlung von 56 in seiner Kunst-
anstalt für Stickerei und Weberei angefertigten Stoien, begleitet mit einem gewissenhaft ge-
arbeiteten Verzeichnisse, welches die Bestimmung des StnGes, das Material, die Zeit der
Anfertigung und den Erfinder des Musters angibt, zum Geschenke gemacht. Die Stoffe
reichen nicht über das Jahr 1860 zurück, zeigen somit die Resultate der Bestrebungen der
letzten sechs Jahre auf dem Gebiete der Kunstweberei, und es gereicht dem Museum zur
besonderen Genugthuung, mehrfach Mustern zu begegnen, welche den Sammlungen des
Museums entnommen sind, oder für welche dieselben wenigstens die Idee lieferten.
Ferner ist dem Museum vom Herr-n Sectionsrathe Dr. Gustav Heider ein
Bruchstiiek einer byzantinischen Mosaikverkleidung und die Schrift von O. Jahn: „Ueber
bemalte Vasen mit Goldschmuck" geschenkweise zugewendet worden.
Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Wilhelm hat dem Museum ein
Exemplar des in Seinem Aufhage von B. Dudik veröffentlichten Prachtwerkes: „Kleinodien
das deutschen Bitterodens, mit S0 von J. Wesselsky angefertigten photogr. Tafeln", als
Geschenk gewidmet.
Von Herrn Cooperator Job. Bauer erhielt die Museums-Bibliothek die lateinische
Ausgabe der Diirer'schen Proportiunslehre, und von Herrn Arthur Freih. v. Hchenbruck
seinen Bericht über die Ausstellungen von Stettin, Frankfurt und Cöln.
(Besuch des Museums.) Das österr. Museum ist im Monate Decernher 1865
von 10.455 Personen (davon 10.300 unentgeltlich) besucht gewesen. Die obige Ziffer zeigt
gegenüber dem Monate December 1864 eine Steigerung der Frequenz lun 5201 Personen.
(Neu 105505191110 Gegenstände.) Seit der Drucklegung der vorigen Nummer
sind im Museum neu zur Aufstellung gelangt: .
Am 14. December: Aus dem Besitze Sr. Durchlaucht des Fürsten Ferd. Lob-
kowitz ein geschnitztes Crucifix, ein Meisterwerk der Holzschneidekunst des 1T. Jahr-
hunderts, und eine bemalte Schüssel aus Murnno aus dem 15. Jahrhundert, beide Gegen-
stände den Sammlungen des Schlosses Raudnitz angehörig. Zwei Bleibasreliefs von Mader
und Raphael Donner, Eigenthum des Herrn Grafen Edmund Zichy. Eine sehr interes-
sante gothische Monstranze vom Jahre 1412, Silber, vergoldet, von St. Leonhard im
Lungaue. Die lebensgrosse Marmorstatue des kais. Generals Aldringer , für das k. k. Ar-
senal bestimmt, vom Bildhauer Meixner. Eine neue wohlgelungene guthische Monstranze
nach der Zeichnung des Architekten Biewel ausgeführt von Fr. D orschel. Eine Serie
älterer und neuerer üanzösischer ausgezeichnet schöner Bucheinbiinde. Die Modelle der
Hir das neue Hofoperntheater bestimmten Figuren „Musik und dramatischen Kunst" von
Professor L. Ferrari in Venedig. Endlich eine Gruppe „Christi Grablegung", entworfen
von Prof. Bauer, ausgeüihrt in Bronze von Bröse in Wien, Eigenthnm des Herrn Re-
voltella in Triest.
Am 22. December: Ein Alfarkreuz aus dem 12. Jahrhundert aus den Sammlungen
des Schlosses Bilin, Eigenthum St. Durchlaucht des Fürsten Ferdinand Lobkowitz;
schöne Jagdgeräthe in Silber. gravirt von Fortner, Eigenthum des Grafen Friedr. Thun;
ferner ein Schreihservice und Lustre nach den Entwürfen des Architekten Storck gravirt
von Seiden, emaillirt von Chadt, in Bronze ausgeführt von Hanusch und
Dziedinsky. (Vergl. den Artikel über „Moderne Emails".)
Am 27. December: Ein Gypsabguss der in der Glyptathek i.n München befind-
lichen Statue der sogenannten „Ino Leukothea"; zwei Capitiile aus der Alhambra; neue
Tischlerarbeiten vom Bildhauer Schindler hier; ferner aus der Ausstellung der „Union
mitmle" in Paris: neue französische Arbeiten, bestehend in Gravirungen und Aetzungen
in Elfenbein und Edelsteinen in sehr eleganter Zeichnung von Philippe und Jar din-
Blancoud in Paris.
Am 30. Decemher: Die vom Architekten Prof. Hieser in flinf Tagen entworfenen
Skizzen fiir die Gebäude der im Jahre 1866 im Prater abzuhaltenden land- und forstwirth-
schmücken Ausstellung; ein Oelbild von Bassano, Eigenthum des Herrn Grassi, und
einige sehr schön gearbeitete Üschlereiarbeiten aus der Gewerbeschule des Herrn Ludwig.
Am 4. Jlinner 1866: Eine Sammlung von nahe an 1200 Proben antiken fär-
bigen Glases (Glasschmelz und Glssmosaik), Eigenthum des Museums, lautredende Zeug-
-) n. a" vorigen Nummer der Jllttheilnngen" m: llth unter der Rubrik „Gsschsukä eln lrrthum un-
guehlllhsn. m. Terraeottawlareufabrik de: Ern. n rausew m" beindet sich nicht in llarehegg m Wlgram,
sondern in w-gum bei LeoberldorlßKein Volltext zu diesem Bild verfügbar.
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