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Objekt: Holzbearbeitungs-Maschinen (Gruppe XIII, Section 2), offocieller Ausstellungs-Bericht

Holzbearbeitungsmafchinen. 29 
Diefe Umftände veranlafsten Schmal tz, zum Schleifen von geraden, 
langen Hobelmeffern eine befondere Mafchine zu conftruiren. 
Das Schleifmittel bei diefer Mafchine ift Schmirgel und Oel auf einer hori 
zontal rotirenden Metallfcheibe von entfprechendem Durchmefieri Diefe Scheibe, 
aus einer Mifchung von Blei, Antimon und Zinn beftehend,* ift genau abgedreht 
und das Schleifen gefchieht durchaus felbftthätig, fo dafs der Arbeiter nur das 
Hobelmeffer einzufpannen und die Mafchine in Bewegung zu fetzen hat. 
Die Scheibe foll 120 bis 140 Umdrehungen per Minute machen und imprä- 
gnirt fich in kurzer Zeit fo mit Schmirgel, dafs ein wenig Oel genügt, ein ftumpfes 
Meffer wieder zu fchärfen. Handelt es fielt darum, tiefe Scharten auszufchleifen. 
fo ftreut man von Zeit zu Zeit während der Operation etwas Mittelkorn-Schmir- 
gel auf die Scheibe, nachdem man vorher einen kleinen Strahl Oel darauf gege 
ben hat. Durch die Bewegung des Meilers vertheilt fich der Schmirgel fofort 
gleichmäfsig über die ganze Oberfläche; felbft ziemlich grober Schmirgel verur 
sacht keinen Schaden. 
Nach längerem Gebrauche bildet fielt eine kleifterartige Krufte, die man 
mit einer Ziehklinge abfehabt, bevor frifches Oel und Schmirgel zugege 
ben wird. 
Die Scheibe ift faft keiner Abnützung unterworfen, vvenigftens wurde bei 
der erften Mafchine diefer Art aus dem Jahre 1865 bis heute ein Abdrehen der 
Oberfläche nicht nothwendig. 
Die früher beliebten D 0 p p e 1 - S ch 1 e i ffte in e nachMuir & Comp, in 
Manchefter haben zwar hinfichtiich des gegenfeitigen Rundhaltens fich bewährt, 
allein durch das Aufeinanderfchleifen beider Steine entftand eine glatte, faft 
polirte Oberfläche, welche den Stahl nicht mehr gut angriff. Nichtsdefto- 
weniger bietet diefe Conftrudlion für Tifchlerwerkftätten manchen Vortheil. 
wenn man die Steine fich leicht berühren läfst. Der erfte Stein kann alsdann 
fürfchmale Stemmeifen, Meifselu. f. w. benützt werden; hiedurch wird der zweite 
Stein, der eine feitliche hin- und hergehende Bewegung hat, gefchont, bleibt 
länger rund und kann für nicht zu breite Hobeleifen mit Vortheil benützt werden. 
In neuefter Zeit hat man die S ch mir g e 1 - S ä gefchärf- M af ch i n e 
nachgeahmt und eine Schleiffcheibe auf die Drehbank-Spindel gefetzt, um damit 
Kehleifen und dergleichen zu fchärfen. 
In der Wiener Weltausftellung war ein an der ganzen Mantelfläche mit 
Schmirgel überzogener Cylinder exponirt, welcher, mit eiferner Achfe verfehen, 
in Rotation gebracht, als Schleifapparat zu dienen beftimmt war. 
4. Fraismafchinen. 
Die Verwendnng der Fraismafchinen ift binnen verhältnifsmäfsig 
kurzer Zeit eine grofsartige geworden Eigentliche Fraisköpfe, wie fie für die 
Metallbearbeitung erfunden wurden find dabei wohl allerdings feiten im Ge 
brauche, vielmehr find es Schneidköpfe, mit denen die profilirten Klingen auf 
irgend eine Art verbunden werden, die das Werkzeug der Fraismafchinen bilden. 
Um eine Unterfcheidung zwifchen Frais- und Tangential - Hobelmafchinen 
zu machen, eine Unterfcheidung, welche bei der Holzbearbeitung in Beziehung 
auf Anordnung und Wirkungsweife des Werkzeuges nicht aufgeftellt werden 
kann, nennen wir Fraismafchinen diejenigen Mafchinen, bei welchen die 
am Holz hervorgebrachte Oberfläche keine geradlinigen Erzeugenden hat, das 
heifst, bei welchen die Zufchiebung des Holzes keine geradlinige, alfo eine von 
der geradlinigen oder regelmäfsig kreisrunden Bewegung des Werkftückes bei 
den Hebelmafchinen abweichende ift. 
* Manche Fabrikanten verwenden hiezu nur Blei.
	        
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