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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe II (1867 / 16)

Gründung des Museums: Das Museum verdankt seine Entstehung 
dem kais. Handscbreiben vom 7. März 1863. Die Statuten desselben 
wurden mit a. h. Handschreiben vom 31. März 1864 sanctionirt. Die Er- 
öffnung der Anstalt erfolgte am 20. Mai 1864. 
Zweck des Museums. Das Museum hat die Aufgabe, durch Her- 
beischaffung der Hilfsmittel, welche Kunst und Wissenschaft den Kunst- 
gewerben bieten, und durch Ermöglichung der leichteren Benutzung der- 
selben die kuustgewerbliche Thätigkeit zu fördern und vorzugsweise zur 
Hebung des Geschmackes in dieser Richtung beizutragen. 
Unlfnlng der Ausstellungsobjecte uud deren Besrhalfuug. Das 
Museum umfasst entweder in Originalen oder in Kopien diejenigen Ob- 
jekte aus allen Zweigen der Kunst und Kunstindustrie, welche die Zwecke 
desselben zu fördern geeignet sind. Sie werden von der Anstalt entweder 
durch Ankauf erworben oder von derselben entlehnt und zwar aus allen 
Hof- und Staatssamrnlungen, die zur uneingeschränkten Benutzung zur 
Verfügung gestellt sind, sowie aus dem Besitzthume der Corporationen 
und Privaten, die ihre Schätze für die Zwecke des Museums mit grösster 
Bereitwilligkeit überlassen. 
Suuuululngen des Museums. Die Sammlungen des Museums er- 
strecken sich auf alle Zweige der Kunst und Kunstteclmik. Sie sind 
sämmtlich erst im Entstehen; einige davon haben jedoch im Laufe der 
drei Jahre, seitdem das Museum besteht, eine grosse Vollständigkeit er- 
halten: Die Ornamentstichsammlung - siehe den gedruckten Kata- 
log H umfasst an 6000 Ornamentstiche von den ersten Zeiten des Ku- 
pferstichcs bis an das Ende des 18. Jahrhunderts. An sie schliesst sich 
eine Sammlung von Sehreibbüchern, Copicn von Initialen und Gefassen etc. 
an. - Die Sammlung von Stickereien und Webereien ist sehr 
bedeutend - siehe den Katalog; - sie ist in der jüngsten Zeit durch 
die Wojtechsche und Mestrozische Sammlung von Wiener Seiden- 
waaren vermehrt worden. 
Nach Auflösung der k. Porzellan-Fabrik in Wien ist die Sammlung 
von Mustern und Blumenxnalereien aus der Blüthczeit der Fabrik in das 
Eigenthum des Museums übergegangen. 
Ziemlich übersichtlich und zahlreich ist die ceramische Samm- 
lung des Museums. Sie umfasst die gesammte Geschichte der Gera- 
mik - antike Vasen, Steingut, Fayenee, Porzellan - von den ältesten 
Zeiten bis auf unsere Tage. Auch die Glassammlung - älltlkeß "-1111 
modernes Glas - hat in der jüngsten Zeit einen Fortschritt gemacht. 
Ausserdem sind Anfange gemacht zu Sammlungen von Goldschmied- 
arbeiten, Schlosserei, Bucbdeckeln, Holzschnitzwerkcn des 
Mittelalters und der Renaissance u. s. f.
	        
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