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Die Mitglieder des Cumtoriums, deren dreijährige Amtsthätigkeit im Monate April 
1867 zu Ende ging, wurden zu dieser Zeit von Sr. kais. Hoheit dem Herrn Erzherzog 
Protector unter dem Ausdrucke des Dankes für ihre bisherige Thitigkeit zur weiteren 
Theilnahme an den Arbeiten des Museums aufgefordert, und nachdem sich hierzu sämmt- 
liche Herren bereit erklärt hatten, in Folge höchster Ernennung für eine weitere drei- 
jährige Fnnetionsdauer zu Curntoren bestellt. 
Aus dem Stande des Curatoriums ist seit dieser Zeit Se. Durchlaucht der Herr 
Oberstkämmerer Fiirst Vinoenz Auersperg in Folge seines im Sommer eingetretenen 
Ablebens ausgeschieden. Neu ernannt wurden von Sr. kais. Hoheit dem Hen-n Erzherzog 
Protector zu diesem Ehrenamts: Se. Durchl. Herr Coustantin Prinz von Hohenlohe- 
Schillingsfürst, Obersthoüneister Sr. Majestät, Se. Exc. Herr Franz Graf Folliot de 
Crenneville, k. k. Oberstkiimmerer, und der Professor an der Akademie der bildenden 
Künste Herr Eduard Engerth. 
Die Herren Mitglieder des Curatoriums haben nicht nur den Sitzungen dieser 
Körperschaft beigewohnt und die Directiou bei allen vorkommenden Fällen mit Bath und 
That unterstützt, sondern auch theila durch Ueherlassung interessanter Kunstgegenstände 
zur Ausstellung, z. B. Excellenzen Graf Edmund Zichy und Graf Czernin, Herr Ritter 
v. Friedland etc.. theils durch werthvolle Geschenke, wie die Herren Ritter v. Fried- 
land, Prof. Radnitzky etc., theils durch Förderung der Bestrebungen des Museums im 
Schoosss anderer Corporat-ionen, z. B. Herr Graf Ziohy im Verein für volkswirthschaft- 
liehen Fortschritt, Herr Dr. Stamm im Reichsrathe, Herr Ritter v. Wertheim in der 
Handelskammer und die Herren Wertheim und Melingo im Gemeinderathe, so wie 
die Herren Dr. Stamm und Me liugo als Mitglieder des photographischen Special-Comites, 
die Zwecke des Museums lehhah unterstützt. 
In gleicher Weise haben die Herren Correspnudenten des Museums, zu welchen im 
Jahre 1867 in Folge höchster Ernennung des Herrn Erzherzogs Protectors Se. Durchlaucht 
der kais. Gesandte in Paris Fiirst Richard Metternich und der Privatgelehrte Frd. 
Lippmanu in Wien hinzugekommen sind, durch Einsendung von Objecten zur Ausstel- 
lung, durch geschenkweise Zuwendung, so wie durch vielseitigen Rath und thßtkrättige 
Unterstützung der Interessen des Museums sich um dieses Institut verdient gemacht. 
XII. 
Bauangelegenheit des Museums. 
Der g-rosse Schritt nach Vorwärts. den das Museum durch die a. h. Gnade Sr. Ma- 
jestät in Folge giitiger Unterstützung des hohen Protectors, Sr. knie. Hoheit des durehl. 
Herrn Erzhcrzogs Reiner, ferner des k. k. Ministeriums für Cnltus und Unterricht und 
des Ministeriums des Innern während des Jahres 1867 zur Lösung der als Lebensfrage 
anerkannten Baufrage gethan hat, ist nebst der bevorstehenden EröEnung der mit dem 
Museum in Verbindung begründeten Kunstgewerbeschule der bedeutendste Erfolg, den die 
Bestrebungen dieser Anstalt im Jahre 1867 errungen haben. 
Die Rsumbeschränktheit des Museums in den dermaligen Localitäten im Hofball- 
hause, wie sie im letzten Jahresberichte des Museums für das Jahr 1866 ausführlich ge- 
schildert werden ist, haben das Ouratorium dieser Anstalt bestimmt, im December des 
Jahres 1861i eine Eingabe an Se. Majestät zu unterbreiten und um die Behebung dieser 
Schwierigkeiten. um besten durch die Genehmigung eines selbständigen Neubaues fir das 
Kunstindnstrie-Museum zu bitten. Diese Eingabe ist vom glücklichsten Erfolge begleitet 
gewesen, indem Se. Majestät mit der a. h. Eutschliessung vom 30. Juli v. J. die 
vom (Jurßtorium angedeutete nächst der Stubenthorbriicke gelegene, 
einerseits von der Ringstrasse, anderseits vom Wienflusse begrenzte 
Area sls Bauplatz fiir das Museum unentgeltlich zu überlassen geruht 
haben. Dieser Bauplatz ist dem Cuntorium des Museums mit der s. h. Bestimmung, 
dass in dem Neubau der Anstalt auch die mit derselben in Verbindung zu bringende Kunst- 
gewerbeschule untergebracht werden solle, und dass der Neubau aus Stastsmitteln zu Eihren 
und mit aller Beschleunigung in Angriif zu nehmen sei, überlassen worden. 
Auch die Bestimmung der Bsulinie, welche bei den Verhandlungen über die Sitni- 
rung des Gebäudes in Folge des Umstandes, dass unter der ursprünglich ins Auge gefasss 
ten Ares der sogenannte Choleracsnal läuft. einige Schwierigkeiten dnrbot, ist seither (in 
der Sitzung des Gemeinderathes vom 2l. Februar l. J.) in einer den Wünschen des Curs- 
toriums entsprechenden Weise vorgenommen worden und es ist nunmehr zu hodan, dass, 
sobald Sa. Majestät die vom Minister des Innern vorgelegten Pläne und der Reichsrsth die 
angesprochene Summe genehmigt haben werden, der Beginn des Baues keinen weiteren 
Bxndemissen mehr begegnen werde.
	        
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