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Objekt: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 6 und 7)

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ihrerseits mit Email ausgefüllt ist, sondern um Ornamente in Goldemail, auf 
welche von der Rückseite her Glas aufgegossen ist. Ferner ist der Gold- 
rezipient für das Email nicht von Hand hergestellt, sondern durch Eindrücken 
in die Vertiefungen einer Form zustande gekommen; daher auch die manchmal 
vorkommenden Wiederholungen." 
Darcel, Notice des Emaux (du Louvre), 1883, S. 82, der die Technik 
ebenso wie Labarte schildert, fügt hinzu: „La piece convenablement polie, 
de facon a egaliser toute la surface, etait montee sur une feuille de paillon 
pourpre ou verte, qui colorait le cristal par transparence, sans alterer en rien 
les emaux cloisonnes dans leur caisse opaque en or". 
Auch das scheint nicht richtig. Wenigstens bei den Stücken, die ich kenne, 
trifft die Schilderung nicht zu. In London im British Museum zum Beispiel 
finden sich zwei Stücke, die nicht montiert sind, und bei diesen kann man 
ganz deutlich sehen, daß die Färbung irn Glase.selbst liegt und nicht etwa 
durch eine Folie erzielt ist. Wir bilden diese beiden jeder Fassung entbehrenden 
Stücke in Figur 64 und Figur 65 in doppelter Größe ab, da man auf diese Weise 
die beste Einsicht in dasVerfahren erlangt. Unter diesem technischen Gesichts- 
punkte ist natürlich das lädierte und 
in der Ausführung etwas mißratene 
kleinere Stück wichtiger als das 
regelmäßige und wohlgelungene 
größere. Außerdembietet es denVor- 
teil, uns einwichtigesDetail des Ver- 
  
Figur 64. Doppelte Größe. Netzemail au: hell- Figur 65.Doppelte Größe. Netzemail auf dunkel- 
blauem Glas (British Museum, London) blauem Glas (British Museum, London) 
fahrens zu zeigen. Bei dem Aufschmelzen des Glases scheint es notwendig, daß 
die einzelnen Teile des Ornaments untereinander verbunden sind, so daß sie 
sich nicht verschieben können. Deshalb hat man die Komposition gern so 
gehalten, daß sie eine Art Netz bildet. Derienige, der das Wort „NetzemaiP
	        
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