MAK

Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 12)

 
Macrarnespitze. italienisch. XVI. Jahrhundert, Originalbreite m bis n Zentimeter 
blauer Seide gearbeitet sind, zu erwähnen; sie zeigen den Typus spanischer 
Arbeiten des XVII. Jahrhunderts. 
Hier wären auch drei sogenannte Gipüren aus der Zeit um 1700 zu 
erwähnen. Man versteht heute unter Gipüren gewöhnlich eine bestimmte 
Art größer gemusterter Spitzen; doch meinen wir hier jene ursprünglichen 
bunten Arbeiten, die sich gleichzeitig mit der Entfaltung der weißen Wäsche- 
und Unterkleidspitzen an den farbigen Oberkleidern entwickelt haben. 
Sie sind heute sehr selten geworden, da sie eben mit den Oberkleidern meist 
aufgebraucht oder zerstört wurden; die wirklichen Spitzen führten immer ein 
selbständigeres Dasein und konnten sich daher besser erhalten. 
Die Abbildung auf Seite 6x5 zeigt den Teil einer großen Weißstickerei 
mit Durchbruch und Macramespitze. In den Durchbrüchen finden sich 
abwechselnd Adler und Salamander (im Feuer) dargestellt. Die Spitze weist 
Figuren auf, wie sie sich nach dem Anfange des XVII. Jahrhunderts ähnlich 
kaum mehr verwendet finden. Die Macrametechnik selbst besteht zum 
Unterschiede vom Flechten oder Weben der Klöppeltechnik in einem Knoten 
der Fäden; sie stammt, wie schon ihr Name zeigt, wohl aus dem mohammeda- 
nischen Oriente oder ist dort wenigstens besonders ausgebildet worden; wie 
 
Leinenstreifen mit roter Seidenstickerei, deutsch, XVI. Jahrhundert, Originalbreite 13 bis 14 Zentimeter
	        
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