Macrarnespitze. italienisch. XVI. Jahrhundert, Originalbreite m bis n Zentimeter
blauer Seide gearbeitet sind, zu erwähnen; sie zeigen den Typus spanischer
Arbeiten des XVII. Jahrhunderts.
Hier wären auch drei sogenannte Gipüren aus der Zeit um 1700 zu
erwähnen. Man versteht heute unter Gipüren gewöhnlich eine bestimmte
Art größer gemusterter Spitzen; doch meinen wir hier jene ursprünglichen
bunten Arbeiten, die sich gleichzeitig mit der Entfaltung der weißen Wäsche-
und Unterkleidspitzen an den farbigen Oberkleidern entwickelt haben.
Sie sind heute sehr selten geworden, da sie eben mit den Oberkleidern meist
aufgebraucht oder zerstört wurden; die wirklichen Spitzen führten immer ein
selbständigeres Dasein und konnten sich daher besser erhalten.
Die Abbildung auf Seite 6x5 zeigt den Teil einer großen Weißstickerei
mit Durchbruch und Macramespitze. In den Durchbrüchen finden sich
abwechselnd Adler und Salamander (im Feuer) dargestellt. Die Spitze weist
Figuren auf, wie sie sich nach dem Anfange des XVII. Jahrhunderts ähnlich
kaum mehr verwendet finden. Die Macrametechnik selbst besteht zum
Unterschiede vom Flechten oder Weben der Klöppeltechnik in einem Knoten
der Fäden; sie stammt, wie schon ihr Name zeigt, wohl aus dem mohammeda-
nischen Oriente oder ist dort wenigstens besonders ausgebildet worden; wie
Leinenstreifen mit roter Seidenstickerei, deutsch, XVI. Jahrhundert, Originalbreite 13 bis 14 Zentimeter