5. Die historische Entstehung der Eisenhahnen.
5i>
Ableitungsstollens aus dein Laeus fncinus erwiesen; denn die zalil-
reichen Sklaven trugen die gewonnenen Massen auf schiefen
Ebenen und Treppen oder durch die söhligen Stollen zu Tage. Auch
sagt Agricola durch seinen Uebersetzer (1557):
Tie alten | mir pfinius fdjrpißt | Ijaßpii alles l'o ausjgeljitii'i’it aitlf 5er
ad)S5fen Ijmuissgetnigm. 71ßer ßile mrisj faft fjimutsj 5 f lriignt | ßieweil
rs rief ron großer arßeit ßemüßet | rnnb rief gel’ls in hie arßeit ausjgeßen
mir! | iII es ron heu rnfrrn rrracfil rnnb rerirorfeii."
Ja das Ettenhardische Bergbnch (1556) geht noch weiter und
spricht, mit Beigabe von Zeichnungen, von 1 Klafter langen „Reib
eisen“, das heisst von hölzernen Spurbahnen, die in den Kehren
(Krümmungen oder „Reiben“) mit eisernen Schienen be
nagelt w e r d e n, damit das Holz g e s c hont werde.
Solche„Reibeisen“wurdeni n d e n a 11 e n B e r g b a u e n
in Meissen, am Harze und in Tirol gebraucht und es
möchte demnach das Ettenhardische, österreichische Bergbuch als
diebisjetztbekannteältesteQuellevon „Eisenbahnen“
bis auf Weiteres zu betrachten sein, ein historischer Fund, wofür
wir Eisen bahn leute dem Bergbau ptmann v. Friese wohl zu Danke
verpflichtet sind.
Die hölzernen Spurbahnen wurden, wie man mehrfach liest,
zur Zeit der Königin Elisabeth (1533 f 1603) von deutschen Berg
leuten nach England gebracht, und werden insbesondere die Gruben
von Newcastle lipon Tyne genannt, wo Beaumonf solche Gestänge
1630 gebrauchte. Lm Jahre 1680 wurde zum Verkehre zwischen
d i e s e n G r u b e n u n d d em H a fen am Tyne eine solche h ö 1 z e r n e
Spurbahn errichtet, wodurch die Zugkraft eines Pferdes von 20
Rentner (auf dein Landwege) auf 60 Centner gehoben wurde. Diese
Neuerung, so unscheinbar sie uns heute erscheint, war aber in jener
Zeit schon ein merkenswert lies Unternehmen, weil wii
niemals übersehen dürfen, dass der erleichterte Verkehr zu
jener Zeit überhaupt erst ge würdiget zu werden an
fing. Denn selbst der menschliche Verkehr, geschweige denn
jener rohen Güter, unterlag zu jener Zeit noch seinem Werde-
processe. Es hatte doch erst der Zeitgenosse Luthers Franz Taxis
1516 wieder einen Postverkehr eingerichtet, der seit Cyrus