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des XVIII. Jahrhunderts. Er ist von zylin-
drischer Form, steht auf drei Kugel-
füßen, hat einen ebenfalls kugelförmigen
Deckeldrücker und weist keinerlei Mar-
kierung auf. Die Leibung ist mit zwei im
Gegensinne angeordneten Omament-
friesen verziert, von denen jeder ein sich
dreimal wiederholendes Motiv enthält,
das aus einem Fruchthaufen und an die-
sen sich anschließenden dünnstengeligem
Rankenwerk besteht, wie es bei den
Omamentstechem aus dem Ende des
XVII. Jahrhunderts häufig vorkommt.
Der Deckel zeigt das Brustbild Gustav
Adolphs, rechts Zepter und Schwert ge-
kreuzt, links die Königskrone, herum die
Inschrift: GVSTAVVS ADOLPHVS
G D REX - SVECOR- GOT - VA.
Die Sammlung der Lederarbeiten
wurde durch ein vortreffliches Stück
italienischer Herkunft aus dem XVI.
Jahrhundert vermehrt. Es ist eine höl-
zerne Hostienbüchse, mit punziertem
und getriebenem Leder überzogen,
das Spuren von stellenweiser Ver-
goldung und Bemalung zeigt. Eine
Schnur mit Quaste, durch Ösen ge-
zogen, verbindet Büchse und Deckel.
Zinnhumpen geizviesrpirtieglrlaiil-izäistisch, XVJahi-c
Flächen der Büchse und des Deckels
sind in Felder geteilt, die von Rankenwerk ausgefüllt werden. Die noch stark
unter gotischem Einfluß stehende Ornamentierung weist auf die Frühzeit
der Renaissance hin.
Die übrigen Erwerbungen gehören dem Gebiete der Keramik an. Da ist
vor allem eines der schönsten und ältesten Werke deutscher Hafnerarbeit:
die in gotischen Formen gehaltene Eckkachel, der Tradition nach vom Ofen
der Sakristei des Stephansdomes in Wien. Sie ist aus zwei rechtwinklig
aufeinanderstoßenden, bunt glasierten Kacheln zusammengesetzt, die in der
Vertiefung Simsons Kampf mit dem Löwen zeigen, während die Hohlkehle
des Randes mit einer schildhaltenden Figur unter einem Baldachin verziert
ist. Übereck, in sphärischer Einbuchtung, ist ein Wappenschild mit dem
Doppeladler und dem österreichischen Bindenschilde als Herzschild vor-
gesetzt. Das Wappen wird von einer frei modellierten Schildhalterin