u);
Es ist ein Henkelkrug, um den Hals mit
schrägen, blauen, weißen und gelben Streifen
verziert, auf der Leibung mit blau gefiecktem
und gelblichgrau glasiertem Sandbewurf ver-
sehen. Auf der Stirnseite befindet sich in lang-
gestreckter Bogenumrahmung die buntglasierte
Relieffigur eines polnischen Edelmannes und
darüber, am I-Ialse, das Brustbild eines solchen
in gleicher Ausführung, seitlich davon zwei
aufgesetzte kleine Masken. Den Knauf
des Zinndeckels bildet ein Hahn.
Aus der Gruppe des Kreußener Stein-
zeugs hat das Museum eine hübsche
Kanne mit Zinndeckelverschluß am Aus-
gußrohr erworben. Die Leibung ist netz-
artig gekerbt und verziert mit kreisrunden,
in den Grund geritzten türkisblau und
weiß emaillierten Rosetten und ähnlichen
Musterungen. In Zwickeln unterhalb und
oberhalb zweier schmaler Zierreifen aus
Zinn sind plastische Kinderköpfe auf-
gesetzt, am Halse befinden sich schräg
gemusterte Streifen. Der Rand ist mit
einem schmalen Zinnreifen zwischen
zwei Perlreihen inWeiß und Blau verziert.
Aus der Gruppe der französischen
Fayencen hat das Museum zweiRouener
Teller erworben. Der eine ist mit un-
gewöhnlich feinem in Blau und Rot ausgeführten Behangmuster im style
rayonnant verziert, der andere zeigt den „decor au craquois" mit der Mittel-
trophäe aus Köcher, Fackel, Füllhorn, Taubenpaar und Blumen und dem
entsprechenden bunten Randmuster. Die Unterseite trägt die Signatur „dieul".
Weitere acht Erwerbungen umfassen Arbeiten der Wiener Porzellan-
fabrik. Da ist vor allem die schöne frühe Gruppe von Anton Grassi „Polnische
Familie" oder auch „Familienglück" benannt, besser aber vielleicht als
„Singunterricht" bezeichnet. Sie ist abgebildet auf Tafel 92 des Katalogs und
auf Tafel 33 bei]. Leisching, Sammlung Lanna; ein zweites Exemplar im
Wiener Privatbesitz abgebildet und besprochen von E. W. Braun im Wiener
Porzellanwerk, Tafel XLI und Seite 185. Die erworbene Gruppe ist unbemalt
und vollkommen gut erhalten. Auf einem Postament sitzt der jugendliche
Vater mit Schnurrbart und polnischer Kopfbedeckung und bläst Klarinette.
Ihm zur Seite steht, den Arm um seine Schulter legend, seine Gemahlin, vor
ihr steht ein Mädchen, das Notenblatt in der Hand. Hinter dem Elternpaar
sehen wir einen Knaben mit einem Blumenkorbe, vorne am Boden sitzend
Siegburger Birnkrug von Anno Knütgen.
datiert x57 . .