trug ihre bald nach dieser, bald nach jener Seite hervorbrechenden feind-
lichen Neigungen auch auf die männlichen Parteien. Dimensional größer
wurde eine durch den kurz nachher ins Leben getretenen „Wohnungsverein"
in Angriff genommene Gruppe von ebenfalls dreistöckigen I-Iäusern mit Knie-
stock. Eine weitere von zweistöckigen I-Iäusern folgte. In letzteren sind durch-
wegs dreizimmerige Wohnungen, Preis x90 bis 270 Mark, untergebracht.
Die nach Fertigstellung der I-Iäuser erfolgte sofortige Vermietung zeigte,
wie notwendig die Neuerung sei. Indes entsprang diesen Versuchen noch
nicht der geringste Einßuß auf die Mietpreise von Kleinwohnungen überhaupt
und außerdem traten auch da die mit der Unterbringung vieler Parteien unter
einem Dache unvermeidlichen Mißstände ein.
Was die Erscheinung dieser Gebäude betrifft, so war der armen-
häuslerische oder kasemenhafte Charakter, der bei solchen Anlagen meist
zum Ausdruck kommt, nach Tunlichkeit vermieden. Das Bestreben ging
vielmehr dahin, den innen einfach, aber solid ausgestatteten, sehr hellen,
gut lüftbaren Wohnungen auch äußerlich den Stempel wohnlicher Nieder-
lassungen zu geben. Obschon die Gemeinde der Angelegenheit wohlwollend-
stes Interesse entgegenbrachte, hatte sie sich bis dahin doch nicht direkt
am Kleinwohnhausbau beteiligt. In der Weise nun, wie es bis anhin geschah,
brachte die Schaffung billiger Mietswohnungen keine besonders befriedigen-
den Resultate mit sich. Es wurde anders von dem Moment ab, wo die Ge-
Abb. n. Gemeinnützige Bauten der Stadt Ulm. Gartenseite eines Einfamihnen-Doppelhauses. Architekt: Reg.-
Baumeister Holch