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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 10)

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Abb. xg. Gemeinnützige Bauumemehmungen der Stadt Ulm. Einfamilienhäuser-Gruppe, Römerstraßen-Quarticr. 
Architekt: Reg-Baumeister Holch 
 
Bau neuer Schulhäuser, der sehr bedeutsame Ausbau und Umbau des Rat- 
hauses, Kanal- und Flußbauten, neue Straßenanlagen, Durchbrechungen und 
teilweise Einlegung des Walles, Versorgungsvorkehrungen für Arbeiter, 
Gehalterhöhung von Lehrern und städtischen Beamten und so weiter haben 
während der verschiedenen Bauperioden der Arbeitereigenhäuser nicht einen 
Moment zugunsten der letzteren eine Schmälerung erlitten, noch ist der 
städtische Kredit dadurch irgendwie ins Wanken gekommen. Bei allem ist 
eben doch immer die Frage ausschlaggebend, ob man auf gründlich geordnete 
Verwaltungsverhältnisse vertrauend um einen beträchtlichen Schritt weiter- 
gehen kann - und das konnten die Ulmer - oder ob Rücksichtnahme 
irgendwelcher Art zur äußersten Vorsicht oder zu einer Art von Eiertanz 
Veranlassung geben. Ein Risiko, wie das Vorgehen der Ulmer genannt 
worden ist, ein Risiko im Falle wirtschaftlicher Krisen ist niemals einge-- 
treten, weil die Stadtgemeinde nur baute. als die Zahl der sicheren Ab- 
nehmer keinen Zweifel über die Verwertbarkeit der Bauobjekte ließ. In 
einem so wohl verwalteten städtischen Gemeinwesen war ein „Drauflos- 
wirtschaften" überhaupt nicht zu befürchten. Außerdem ist von einer Be- 
völkerung, die allen Erfahrungen entsprechend den Besitz eines Eigenheims 
ernstlich anstrebt, weit weniger Verlust zu erwarten als von Mietern in 
städtischen Wohnkasernen, die gar keinerlei Sicherheit bieten. Ein Zuzug 
minder steuerfähiger Existenzen, wie er von Angstmeiern und Gegnern der 
Sache geweissagt wurde, hat nicht stattgefunden. Dagegen ist der Armen- 
pHegeetat trotz der Zunahme der Arbeiterbevölkerung zurückgegangen. Ein 
Ausfall an Einnahmen tritt für den Steuerfiskus natürlich immer ein, wo,
	        
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