betreffenden Ländern an Sonn-
tagen, wenn es nicht regnet, zur
Belustigung von alt und jung ein
bischen in , Revolutiönchen" macht,
wozu man unbedingt dieses mili-
tärische Handwerkszeug benötigt.
Derartige Staatssymbole darf
man nicht vom europäisch-heral-
dischen Standpunkt aus betrachten.
Es sind ganz freie Bildungen, dem
Geschmack der betreffenden Staats-
bürger angepaßt. Unter ihnen gibt
es aber trotzdem, abgesehen von
der manchmal etwas zu reichlichen
Außendekoration, ganz anspre-
chende Bilder, so zum Beispiel die
Wappen von Kuba, Mexiko, Peru
und Uruguay. Unter den alten, außer
Kurs gesetzten Wappen, in erster
Linie jenen der zentralamerikani-
schen Staaten, finden sich mitunter
recht sonderbar erscheinende Kom-
positionen, deren Symbolik schwer zu enträtseln ist, zum Beispiel das ehe-
malige Wappen des Freistaates Costa Rica (Abb. 48), eingeführt durch ein
Dekret vom 27. Oktober 1824, das zwischen einem Kranz von grünen Bergen
eine runde, luft- oder wasserfarbige Scheibe mit einem nackten, braunen
Arm zeigt.
Auf asiatischem Boden ist eines der hübschesten, wenn auch nicht so
einfach wie die beiden, bereits in den Abbildungen 36 und 37 vorgeführten
Ostasiaten, das Wappen des Königreichs Persien mit seinem vor der Sonne
einherschreitenden, schwertschwingenden Löwen (Abb. 49). Überreich, ganz
orientalischem Kunstgeschmack
und der Prachtliebe asiatischer
Fürsten entsprechend, wenn auch
nach europäischem Schema auf-
gebaut, erscheint das große Wappen
von Siam (Abb. 50). Der Schild,
durch einen sogenannten Deichsel-
schnitt in drei Felder zerlegt, bringt
den für Siam so charakteristischen
weißen Elephanten und zwei ge-
kreuzte Krise zur Darstellung. Der
Schild wird von der strahlenden
Abb. 48. Ehemaliges Wnp- _ Abb- 49-
pen von Costa Rica (1824) Chulahkrone, VOD der em gOld- Wappen von Persien
Abb. 47. Wappen von Rio Grande do Sul
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