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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 8 und 9)

betreffenden Ländern an Sonn- 
tagen, wenn es nicht regnet, zur 
Belustigung von alt und jung ein 
bischen in , Revolutiönchen" macht, 
wozu man unbedingt dieses mili- 
tärische Handwerkszeug benötigt. 
Derartige Staatssymbole darf 
man nicht vom europäisch-heral- 
dischen Standpunkt aus betrachten. 
Es sind ganz freie Bildungen, dem 
Geschmack der betreffenden Staats- 
bürger angepaßt. Unter ihnen gibt 
es aber trotzdem, abgesehen von 
der manchmal etwas zu reichlichen 
Außendekoration, ganz anspre- 
chende Bilder, so zum Beispiel die 
Wappen von Kuba, Mexiko, Peru 
und Uruguay. Unter den alten, außer 
Kurs gesetzten Wappen, in erster 
Linie jenen der zentralamerikani- 
schen Staaten, finden sich mitunter 
recht sonderbar erscheinende Kom- 
positionen, deren Symbolik schwer zu enträtseln ist, zum Beispiel das ehe- 
malige Wappen des Freistaates Costa Rica (Abb. 48), eingeführt durch ein 
Dekret vom 27. Oktober 1824, das zwischen einem Kranz von grünen Bergen 
eine runde, luft- oder wasserfarbige Scheibe mit einem nackten, braunen 
Arm zeigt. 
Auf asiatischem Boden ist eines der hübschesten, wenn auch nicht so 
einfach wie die beiden, bereits in den Abbildungen 36 und 37 vorgeführten 
Ostasiaten, das Wappen des Königreichs Persien mit seinem vor der Sonne 
einherschreitenden, schwertschwingenden Löwen (Abb. 49). Überreich, ganz 
orientalischem Kunstgeschmack 
und der Prachtliebe asiatischer 
Fürsten entsprechend, wenn auch 
nach europäischem Schema auf- 
gebaut, erscheint das große Wappen 
von Siam (Abb. 50). Der Schild, 
durch einen sogenannten Deichsel- 
schnitt in drei Felder zerlegt, bringt 
den für Siam so charakteristischen 
weißen Elephanten und zwei ge- 
kreuzte Krise zur Darstellung. Der 
Schild wird von der strahlenden 
Abb. 48. Ehemaliges Wnp- _ Abb- 49- 
pen von Costa Rica (1824) Chulahkrone, VOD der em gOld- Wappen von Persien 
 
Abb. 47. Wappen von Rio Grande do Sul 
 
 
 
 
 
 
 
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