zahlreichen Figu-
ren ist laut eigen-
händiger Unter-
schrift des Igjäh-
rigen Jünglings
an einem einzigen
Tage entworfen
und bis zum letz-
ten Striche aus-
geführt worden.
Ein Kruzifixus,
laut Unterschrift
„den 16. April
1829 am heiligen
Karfreitag ge-
zeichnet von Jo-
sef Führich", eröffnet einen tiefen Ein-
blick in die Schaffensweise des Künst-
lers, die von seinem religiösen Leben
nicht zu trennen ist. Die Arbeiten
dieser Zeit zeigen nun auch den starken
Einiiuß, den Dürer auf die Entwick-
lung des heranreifenden Künstlers
_ Ausstellung für christliche Kunst in Düsseldorf.
genommen hat. und Semen zarten, Teufel, aus Lindenholz geschnitzt, von der Kanzel
romantischen, besonders auch land_ der St. Anna-Kirche im Münzgrahen zu Graz, Mitte
des XVIILJahrhunderrS (Kulturhistorisches und
schaftlichen Sinn. Es folgen auch xunszgewerbemuseumJßraz)
Zeichnungen aus der römischen Zeit,
die ihn mit den eigentlichen „Nazarenern" in Berührung brachte. Mit Dürer
aber hat sich der Künstler selbst gefunden und ist von da an, so sonderbar
es zunächst klingen mag, der große selbständige Meister, nicht etwa Epi-
gone Dürers, geworden; Dürer war sein geistesverwandter Befreier. In der
Mitte des Jahrhunderts ist Führich auf der Höhe seines Schaffens angelangt;
doch führt der Weg nun nicht etwa wieder bergab, sondern ununterbrochen
gerade fort, bisweilen sogar noch etwas höher. Die herrlichen Zeichnungen
aus dem Leben des Verlorenen Sohnes, zum Wendelin und so weiter ge-
hören wohl zum Großartigsten, was die Kunst aller Völker und aller Zeiten
geschaffen hat.
Aber auch die (urkundlich beglaubigte) letzte ausgeführte Zeichnung
des Meisters, die gleichfalls in der Ausstellung zu sehen ist, ein heiliger
Christophorus, zeigt nicht das geringste Erlahmen der künstlerischen Kraft.
So bietet die Ausstellung tatsächlich einen Überblick über fast 70 Jahre
eines großen Künstlerlebens vom frühesten kindlichen Versuche an bis zur
Heldentat des Greises. Rührend sind auch die auf Karton gemalten ausge-
schnittenen Figuren, die zu einer Krippe gehören, die der Meister selbst für
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