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schon 1665 nach der Schlacht bei St. Gotthard von Kaiser Leopold I. Als
Beispiel der schönen Paramente aus Mariazell sei gleichfalls ein einfacheres
und etwas späteres Beispiel (Abbildung auf Seite 441) angeführt, das aber
gerade wieder durch vornehme Einfachheit (Gold auf metalldurchschossenem
grünen Seidengrunde) auffällt und merkwürdigerweise schon 1760 geopfert
wurde; man würde das Werk zunächst etwas später ansetzen. Doch ist tat-
sächlich noch nichts von der Steifheit späterer Zeit darin.
Sehr schöne Kelche und Paramente hat das Stift Melk zur Verfügung
gestellt, ebenso das Prager Domkapitel, dessen schöner Kelch von 1727 mit
dem Schwarzenbergischen
und Lobkowitzschen Wap-
pen (Abbildung auf Seite 444)
von ganz besonders schlich-
ter und vornehmer Wirkung
ist. Nach solchen Beispielen
darf wohl niemand sagen,
daß das Barock überladen
sei. Und doch ist diese Arbeit
in dem großen Zuge und in
dem starken Gegensatze der
glatten Fläche und des
Emails ein echt barockes
Werk. Durch Vermittlung
des Direktors des Troppauer
Museums Herrn Dr, Ed-
mund Wilhelm Braun sind
einige ausgezeichnete Ar-
beiten aus dem Olmützer
Domschatze, aus der Pfarr-
kirche zu Troppau, aus der
Troppauer Jesuitenkirche
Ausstellung für christliche Kunst in Düsseldorf. Versehlaternen
aus der geistlichen Schatzkammer der Hofkapelle in Wien und aus dem TTOPPRI-lel" M11"
seum selbst in die Ausstel-
lung gelangt. Wir bilden hier (auf Seite 445) wieder ein einfacheres Stück
ab, eine Kasel in Goldstickerei auf roter Seide, eine Spende des Jakob von
Liechtenstein (zwischen 1738 und 1745); auch dieses Stück kann wegen der
ausgeglichenen Wirkung des Musters gewiß heute noch vorbildlich wirken.
Aus dem Wiener Städtischen Museum ist die berühmte Sonnenmon-
stranz, die aus der Wiener Salvatorkapelle stammen soll, zur Verfügung
gestellt worden; auch das schöne Reliquiar und die andern kirchlichen
Geräte der Wiener Goldschmiedeinnung, die sonst im Städtischen Museum
verwahrt sind, konnten durch das Entgegenkommen der genannten Innung
zur Ausstellung gelangen. Besonders reich ist das bereits erwähnte Grazer
Landesmuseum auch in der kunstgewerblichen Abteilung vertreten. Daß