Darstellungen zu
sehen, die recht
deutlich zeigen
können, wie die
religiöse Kunst in
der Barockzeit
selbst die Geräte
des Alltags durch-
drang. Das Nord-
böhmische Ge-
werb emuseum in
Reichenberg hat-
te ein Weihwas-
serbecken aus ge-
triebenem Silber
in leichtester und
frischester Roko-
Ausstellung für christliche Kunst in Düsseldorf. Trauungsbecher von 1712 mit koarbelt um 1760
Kapsel (am von Spee, Schloß Heltorf, Kreis Düsseldorf) (mit dem Bozener
Stempel) einge-
sendet. Das Salzburger Museum hat zwei schöne schmiedeeiserne Grab-
kreuze und ein großes barockes Innungskreuz aus vergoldetem und be-
maltem I-Iolze mit reicher Figurenschnitzerei zur Verfügung gestellt.
Nur ganz kurz können wir hier auf die ältere deutsche Abteilung hin-
weisen, die sich von vornherein grundsätzlich auf die Rheinlande und
Westfalen beschränkt hat. Sie ist fast durchaus ein Werk des Malers Paul
Grafen von Merveldt auf Schloß Wocklum bei Balve in Westfalen. Die herr-
lichen Barockgemälde an den Wänden des Saales stammen übrigens fast alle
aus dem Besitze Seiner Durchlaucht des regierenden Fürsten johann von und
zu Liechtenstein. Von einigen ausgezeichnet schönen Stickereien seien hier
die aus den Jahren 1642 und x644 stammenden Kaseln aus derjesuitenkirche zu
Münster wegen ihrer reizvollen Lasurstickereien hervorgehoben und von
drei anderen Kaseln, die eben daher stammen, eine wegen ihrer reichen und
doch nicht aufdringlichen Silberappliken hier (auf Seite 44g) abgebildet.
Bemerkenswert sind auch zwei Dalmatiken aus der St. Andreas-Kirche zu
Düsseldorf wegen ihres interessanten, ziemlich vereinzelt dastehenden Spät-
renaissancestoffes und der reichen Bouillonstickerei.
Unter den Goldschmiedearbeiten sei etwa das berühmte Eisenhoitsche
Kreuz aus dem Patroklus-Dome in Soest hervorgehoben oder ein ausgezeich-
neter Kelch aus dem Jahre 1614, wahrscheinlich eine Arbeit des Eisenhoit-
Schülers, Meisters Otto Meier von Lichtenau in Westfalen. Ähnlich und gleich-
falls sehr schön, besonders in der allgemeinen Form, ist der Kelch der Ottilie
von Fürstenberg (Nr. I 384), der mit demselben Meister in Verbindung
gebracht wird. Bemerkenswerte Arbeiten sind auch eine westfälische