MAK

Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 8 und 9)

kurz skizzierten Fabriken muß die dritte unter dem Markgrafen Karl Alexander 
von Brandenburg-Ansbach gegründete und teils in Ansbach, teils in dem 
benachbarten Bruckberg bei Ansbach etablierte fränkische Manufaktur sehr 
in den Hintergrund zurücktreten, obgleich eine so reichhaltige und vollzählige 
Kollektion Ansbacher Porzellane, wie sie sich in München zusammenge- 
funden hatte, schwerlich je beisammen gewesen sein dürfte. 
Für das figürliche Ansbacher Porzellan hat sich in den letzten Jahren 
in Sammlerkreisen und auch in den Museen ein vermehrtes Interesse kund- 
gegeben. Der Grund liegt wohl mehr in der Seltenheit Ansbacher Figuren, 
als in ihrer durchschnittlich recht geringen Qualität. Der gleichnamige Vetter 
des berühmten Meißener Kändler und seine Genossen sind über eine gewisse 
Stümperhaftigkeit in der Modellierung und Auffassung, die ebenso wie die 
etwas kindliche Dekorierung oft zu einem Lächeln zwingt, nicht hinaus- 
gekommen. Der Modellvorrat der Ansbacher Fabrik ist außerdem kein 
großer. Götterserien, die beliebten Orientalen, Komödienfiguren und einige 
galante Gruppen bilden das ganze Repertoire. Daß die Ausstellung gerade 
für Ansbach so reichhaltig ausfallen konnte, war hauptsächlich dadurch 
bedingt, daß die Bestände des Ansbacher Schlos- 
ses zur Ausstellung überlassen wurden. Einen 
günstigeren Eindruck als die Plastik machen die 
Gefäße von Ansbach. Hier sind eine Reihe von 
tüchtigen Malern, besonders gegen das Ende der 
Regierung des letzten Markgrafen, an der Arbeit 
gewesen, in verschiedenem Geschmack, meist an 
das übermächtige Meißen sich anlehnend, man- 
ches Treffliche zu schaffen. Von den übrigen 
kleineren Manufakturen brauchen Re- 
gensburg und Würzburg kaum er- 
wähnt zu werden, denn es steht nicht 
einmal fest, ob beide Orte im XVIII. 
jahrhundert etwas anderes geleistet 
haben, als anderweit gefertigte Por- 
zellane zu dekorieren. Die im dritten 
Viertel des XVIII. Jahrhunderts im 
Hauptbetrieb stehende Zweibrücke- 
ner Fabrik ist bloß durch einfacheres, 
meist mit Streublumen dekoriertes 
Geschirr bekannt- Eine Frage, die 
zum Schluß sich jedem verständigen 
Betrachter der Ausstellung auf- 
drängt, ist diejenige nach der Be- 
deutung der beiden großen bayeri- 
schen Manufakturen unter sich 
 
 
 
 
 
_ _ _ __ _ Venus mit Amor, Frankemhal, Modell von Link (Kaiser- 
und lITl Vergleich mit den ubrigen pümmhmuseum, 3mm)
	        
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