MAK

Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 6 und 7)

Abb. 77. Unglasierze Ofenkachel mit Graphitüberzug. XVJahrhundert, 
erste Hälfte. Süddeutsch. Höhe o'2o Meter 
Abb. 78. Grüne Kachel mit einem Turnierreiter im hohen Zeug. Silddeutsch, 
XVJahrhundert, erstes Drittel. Höhe 011 Meter 
311. 
der königlichen und hoch- 
adeligen Burgen Ab- 
hilfe. Noch immer aber 
fehlte eine Heizanlage 
für die kleinen Kam- 
mem, speziell für die 
bürgerliche Wohnung. 
Nun konstruierte sich 
der Stubenofen aus dem 
Backofen auf ganz ein- 
fache Weise. Der Auf- 
bau aus Mauerwerk und 
Töpfen wurde beibehal- 
ten, der Außenanwurf 
des Ofenrnantels unter- 
blieb, die Töpfe lagen 
also mit ihrer Boden- 
Bäche frei und konnten 
die aufgenommene Wär- 
me gegen den Wohn- 
raum ausstrahlen. Die 
Abbildung eines solchen 
Ofens ist uns in einer 
Konstanzer Wand- 
malerei aus dem XIV. 
Jahrhundert erhalten. 
Sie macht den Ein- 
druck, als ob das 
Mauerwerk mit kleinen 
Tonscheiben durch- 
setzt worden wäre. Die 
natürliche Erkenntnis, 
daß die Töpfe, in ver- 
kehrter Stellung in den 
Ofenmantel eingefügt 
rnitihrergrößerenAus- 
strahlungsfläche den 
menschlichen Wohn- 
raum in bester Weise 
erwärmen müßten, er- 
gab nun in weiterer 
Folge die Konstruktion 
des Stubenofens aus eng 
aneinander gestellten 
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