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Volltext: Monatszeitschrift XII (1909 / Heft 6 und 7)

 
Umhängtuch, Seidenmousseline mit Stickerei (Erzherzogin Marie) 
Lebzeiten einer ihrer Kammerzofen (Mme. Pussy?), von der es auf die 
Tochter der letzteren überging. Erst im Jahre 1905, als diese von Parma 
nach Südamerika übersiedelte, gelangte dieses Klavier sowie eine Anzahl 
anderer, auf Kaiserin Maria Luise Bezug habender Gegenstände zum Ver- 
kauf. Ein bekannter Wiener Sammler erwarb das Instrument in Parma 
und ließ es nach Wien bringen, wo es bald an den heutigen Besitzer überging. 
Auch eine Gitarre der Kaiserin Maria Louise, die der königliche Lauten- 
macher Georg Stauffer in Wien anläßlich der Vermählung der Kaiserin als 
Geschenk dargebracht hatte, ist eine kostbare Arbeit mit Intarsien und auf- 
gelegten geschnitzten Ornamenten aus der Empirezeit. - Hervorragende 
Leistungen der französischen Holzschnitzerei waren auf der Ausstellung: der 
Krönungswagen Napoleons, benutzt bei der Krönung in Mailand x8o5, mit 
reichern vergoldeten Rankenwerk, der mit „Jacquin a Paris" bezeichnet ist. 
Von bewunderungswürdiger Feinheit sind an diesem Wagen die franzö- 
sischen Bronzen, während die anläßlich des Einzugs weiland Ihrer Majestät 
der Kaiserin Elisabeth 18 54 verfeitigten Kaiserwappen und Kronen aus Gold- 
bronze den starken Rückgang der Bronzetechnik um die Mitte des XIXJahr- 
hunderts zeigten. Eine zweite Arbeit ähnlicher Art war der Kinderwagen des 
Herzogs von Reichstadt, den die Stadt Paris dem Prinzen zum Geschenk 
gemacht hatte und der sich heute in kaiserlichem Besitz befindet. 
Da in den Kriegsjahren alle Gegenstände aus edlem Metall, ob sie nun 
von Kunstwert waren oder nicht, eingeschmolzen wurden, um die unge- 
heuren Kriegskosten aufbringen zu können, wies auch die Erzherzog- 
Carl-Ausstellung nur eine geringe Zahl von Edelmetallarbeiten auf. Eine 
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