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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 1)

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Stengelglas, das schon Markterfolg hat, in der Wiener Werkstätte, Stehlampen 
für E. Bakalowits Söhne, und sogar „Austria"-Tischdecken. Ein gesundes 
Prinzip ist unter allen Umständen mit Vorteil geltend zu machen. 
Nur zwei oder drei Interieurs weisen noch ältere Stile auf; nicht zu 
ihrem Vorteile. Selbst das Publikum geht vorüber: „guarda e passa!" Nur 
Herrn Biedermeier läßt 
man gelten und macht 
ihm förmlich Liebes- 
erklärungen. Waren 
doch Herr und Frau 
Biedermeier unser aller 
Großeltern. Es sind 
auch einige ganz gu- 
stiose Proben zu sehen. 
Von August Kostka ein 
Wohnzimmer im Gelb 
des , ,politierten' ' Kirsch- 
holzes (Entwurf Adolf 
Krejczik); Sessel mit 
schwarzen X-Lehnen: 
Trumeaus mit Mohren- 
büstchen auf den Pila- 
sterchen; und sogar ein 
echtes Klavier von]. B. 
Streicher, dem Schiller- 
Jugendfreund, steht da, 
so schmal und lang und 
niedrig es eben will. 
Bieder, vielmehr nach- 
bieder, kann man auch 
J. SouleksSchlafzimmer 
nennen (Entwurf Ernst 
Soulek), in creme Vo- 
gelahorn mit braunen 
Leisten- Dreifach ge- Vorzirnmer, Lindenholz, weiß lackiert, entworfen vorn Architekten Maur. 
Schwungene Giebelauf; Herrgesell, ausgeführt von Anton Herrgesell 
sätze und leicht wellenförmige Stirnflächen passen allerdings nicht zu den 
kufenförmigen, ganz sezessiven Füßen einiger Schränkchen. Von derselben 
Firma (Entwurf H. Bolek) ein creme Ahornsalon, wo auch das geschwungene 
Moment, zum Teil als Segmente und aufgesetzte Halbkreise, zu Worte kommt. 
Eine biedere Solidität ist auch der Charakter eines Speisezimmers von Andreas 
Weber, nach eigenem Entwurf. Gebeiztes, poliertes Kirschholz, säulenhaft 
massiver Tischfuß, überhaupt alles hand- und standfest, bis auf die Schränke, 
die man sich doch auch entsprechend „einbruchsicher" wünschen müßte. Am
	        
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