zarte Wolkenge-
bilde und das weite
Meer erstaunlich
wirkungsvoll wie-
derzugeben. Die ii-
gürliche Staffage,
zumeist auf den
Vordergrund be-
schränkt, ist stark
dekorativ behan-
delt, ein scharfes
Rot kommt in den
Konturen und im
Schatten zur Ver-
Wendung. Beson-
ders kennzeichnend
geben sich hier eine
Hafenansicht von
D. Leyniers und
eine Flußlandschaft
von P. van der
Der Kampf in der Tierwelt, Borght P18
nach Desportes, Paris, königliche Gohelinmanufaktur, xvm. jahrhundert ganze Feinheit die-
ser Gattung offen-
bart aber eine Szene aus dem Soldatenleben nach dem Vedutenmaler
Hyacinthe de la Peigne. Eine scharfe Detaildurchbildung, die Gegenständ-
liches und Figürliches zum sprechendsten Ausdruck bringt, vereinigt sich
hier mit zartester Wiedergabe des Landschaftlichen in seinen feinsten atmos-
phärischen Abtönungen. Solche rein bildmäßigen Gobelins werden nun ohne
Bordüre gestaltet und in die Täfelungen der Innenräume eingesetzt.
Der französische Gobelin des XVIII. Jahrhunderts ist auf der Aus-
stellung nicht vollwertig vertreten. Die besten Stücke der Sammlung, wie
die Tapisserien nach Antoine Coypel und die wundervollen „Sujets de Fable"
nach Boucher sind in der Wiener Hofburg in die Wände eingelassen und
konnten naturgemäß von dort nicht entfernt werden.
Das Belvedere birgt als hervorragendste französische Arbeit eine wohl-
erhaltene Calecutische Landschaft nach Desportes, ferner äußerst wirkungs-
volle Wappenteppiche mit Grotesken in der Art des Berain und zwei von
Cozette im Jahre 1771 nach Ducreux gewirkte Porträtbilder der Kaiserin
Maria Theresia und Kaiser Josefs 11., die in ihrem technischen Rafiinement
mehr als Kunststücke denn als Kunstwerke gelten können. Bei einer der-
artigen reinen Übersetzung einer Technik in eine andere hat die Gobelinkunst
ihr Eigenleben, ihren Eigenwert, gänzlich aufgegeben. Sie harrt heute noch
ihrer Wiederbelebung zur ausgesprochenen Werkkunst.