Nachwuchs zuteil wird? Phantasie gab diesem
die Natur, die liegt in der Rasse; Logik muß ihr
der Mensch geben, der gereifte Kulturmensch,
der sich durch das willkürliche Gewucher des
Zufälligen zum Wesentlichen und - um ein
Lieblingswort Beethovens zu gebrauchen - zum
Müssenden hingear-
beitet hat. Das ist das
Ergebnis eines langen
Prozesses, zu dessen
Naturnotwendigkeiten
eben auch die Irrun-
gen gehörten, die wir
im letzten Jahrzehnt
glücklich abstreifen
durften.
So trägt denn die
Ausstellung als Gan-
zes ohne Zweifel das
Gepräge eines fort-
schrittlichen Geistes.
Vase.GrünmitDunkelblament- Vase, Opbit. Originalarbeit Sie 1st durchaus 9m
warfen von Adolf Becken, aus- von Adolf Becken im joh. zqtgemäßer Anblick,
geführt von Job. Lötz Witwe, Lötz Witwe, Max Freiherr -
Max Freiherr von Spann von Spaun denn Einzelnes
erinnert an frühere
Stadien der Geschmacksentwicklung, ist aber auch wieder ganz dienlich, als
sogenanntes „Gegenbeispiel" im Sinne Schultze-Naumburgs. Auffallend, aber
selbstverständlich ist die große Rolle der Hoffmann-Schule. Der Meister selbst
meldet sich nur spärlich, aber nur um so deutlicher wird seine Kraft, die noch
in seinen Schülern so lebendig wirkt. Da ist vor allem der „Chefarchitekt"
der Ausstellung, Otto Prutscher, jetzt auch schon Professor an der Kunst-
gewerbeschule, dann sein Bruder Hans Prutscher, dann besonders Karl
Witzmann, der die neuen Grundsätze in einer ganzen Reihe von Interieurs
so talentvoll anwendet, dann Franz Dellavilla, jetzt Professor in Hamburg,
Sigm. Joh. Deutsch in Brünn, Hans Bolek, Remigius Geyling, der sich bei
der Einrichtung der Ausstellung als rechte Hand bewährt hat, Emil Hoppe,
Adolf Krejczik, Em. J. Margold, Fritz Zeymer und wohl auch noch andere.
Das Zusammenwirken dieser und verwandter Kräfte gibt der Ausstellung einen
ganz neuen, organischen Zug. Einen einheitlichen Geist, der sichtlich vom Zeit-
geist herkommt. Und eine ganz neue Erscheinung im Museum ist auch die
Wiener Werkstätte, deren bloße Anwesenheit wie ein Panier wirkt, dessen
Bedeutung alle Welt kennt. Auch die „Wiener Kunst im Hause", diese begabte
Verbindung von Absolventen, beziehungsweise Absolventinnen der Kunst-
gewerbeschule, hat nun hier ihre natürliche Stätte gefunden. Überhaupt zeigt